Der Engel weckt jeden zu seiner Zeit, Foto: explizit.net

Spätaufsteher sind unentbehrlich

Der frühe Vogel fängt den Wurm. Ein früher Sämann borgt nie vom späten. Früh mit den Hühnern zu Bette und auf mit dem Hahn um die Wette.

Herrgottsfrühe: Gott begegnet man nur morgens. Der Engel muss die Drei Könige wecken - waren wohl Spätaufsteher

 

 

 

Der Zwist zweier Lebensgestaltungen

Die Selbstbeweihräucherung von Frühaufstehern würde wohl kein Ende nehmen, müssten die Frühaufsteher nicht schon wieder ins Bett, um am nächsten Tag wieder früh aufzustehen.

Auf der anderen Seite sind es die verruchten, verpönten Spätaufsteher, die den Ruf eines Gammlers mit sich tragen, der lieber in der Nacht herumlungert als im Frühen anständig zu arbeiten.

Es ist der urwüchsige Zwist zweier Lebensgestaltungen. 

Wenn in der Frühe der Frühaufsteher rackert und macht, liegt der Gammler noch in seiner Koje und dreht sich nochmal zum Weiterschlafen um. Dieser Ruf nach Anerkennung der Frühaufsteher und der gleichzeitigen Diskreditierung der Spätaufsteher ist gute moralische Tradition.

Wendet der Spätaufsteher nicht seinen Körper im Bette, sondern auch die moralische

Überlegenheit des Frühaufstehers, könnte der Spätaufsteher sich rühmen,  weil er es ist, der wieder richtet, was der Frühaufsteher über den Tage hat vernichtet.

 Das frühe Aufstehen ist allein die Leistung nicht, erst der Spätaufsteher beendet den Tag und die Tat.

 Wenn in der Frühe die Brötchen werden serviert, am Abend der Wein zur Vesper wird garniert.

So wie das Alpha das Omega braucht, der Frühaufsteher den Spätaufsteher.

Das Eine würde ohne den Anderen das Ende nicht finden, sowie der Andere ohne den Einen den Anfang.

Am Ende ist die Zusammenarbeit beider der Schichtdienst des Lebens. So ist das Aufstehen keine Sache der Moral, sondern der Balance. Des Einen Balance ist der Schlaf am Tage, wie des Anderen Balance der Schlaf in der Nacht.

Also lasst schlafen und lasst aufstehen. Was nützt uns der schlappe Sack

in der Früh oder am Abend? Lieber voller Tatenkraft und Frische setzt der eine den Anfang und der Andere das Ende. Manchmal braucht es keine Wende.


Kategorie: Religion

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