Engagiert für den Frieden
Bernhardskirchen befinden sich unter anderem in Mannheim, Karlsruhe und Baden-Baden, wo Bernhard 1428 als zweiter Sohn des Markgrafen von Baden im Schloss Hohenbaden geboren wird. Seine Geschwister und er werden von den Eltern religiös erzogen, der Vater stiftet Klöster und Kirchen. Ein Bruder und eine Schwester heirateten in das Haus Habsburg ein, von deren Verbindung zum kaiserlichen Hof er profitiert. Schon als 17-jähriger tritt er in den Dienst Kaiser Friedrichs III und nimmt an wichtigen Friedensverhandlungen teil. Dabei soll er sich stets mutig für die Frieden auf dem deutschen Gebiet eingesetzt haben. Er verhandelt erfolgreich mit Friedrich von der Pfalz und wird sogar auf Wunsch von Papst Calixtus III zu Verhandlungen nach Genua gebeten. Auf dem Weg dorthin erkrankt er jedoch an der Pest und stirbt am 15. Juli 1458 in Moncalieri in Oberitalien, wo er in der Kirche Sancta Maria della Scala beigesetzt wird.
Ein heiligmäßiges Leben
Da Bernhard sich intensiv für die Armen einsetzt und einen Großteil seines Vermögens für Notleidende spendet hat, ist er schon zu seinen Lebzeiten für seinen frommen und heiligmäßigen Lebenswandel bekannt. Viele Menschen strömen zu seinem Grab und bitten den Marktgrafen um Fürsprache, sodass er im Jahr 1769 seliggesprochen wird. Zu seinen Ehren wird in Moncalieri jährlich die Festa del Beato Bernardo gefeiert, die Markgrafschaft Baden-Baden wählte ihren seligen Vorfahren als Schutzpatron. Diese Tradition wurde von der Erzdiözese Freiburg aufgriffen und hält bis heute an. Im Freiburger Münster ist dem seligen Bernhard sogar eine Glocke gewidmet.
Heiligsprechungsverfahren eingestellt
2011 wurde ein Heiligsprechungsverfahren eröffnet, um die Heiligkeit des badischen Landes- und Freiburger Diözesanpatrons festzustellen. Kürzlich wurde das Verfahren jedoch eingestellt, da zwei gerichtsärztliche Gutachten das für die Heiligsprechung nötige Wunder nicht nachweisen konnten. Für die Heiligsprechung durch die katholische Kirche ist ein klinisches Heilungsereignis nötig, das unabhängig überprüft wird.
Schon jetzt ein bisschen heilig
Trotz fehlenden Wunders und eingestellter Heiligsprechung wird der selige Bernhard im Südwesten verehrt. In Baden-Baden, Mannheim und Karlsruhe ist er schon jetzt ein bisschen heilig, denn die Bernhardskirchen tragen alle den Namen „Sankt Bernhard“, also heiliger Bernhard.
Foto: Björn Siller
Text:_Laura Müller
Kommentare (0)
Keine Kommentare gefunden!