Ich war es jedenfalls nicht. Mit dem Hauptstadtflughafen habe ich nichts zu tun. Und ob ich dort jemals landen will, ist inzwischen keine Frage des Wollens mehr sondern des Seins an sich. Die Eröffnung wurde immer und immer wieder verschoben. Manager, die bei der Bahn bewiesen hatten, dass sie es nicht können, durften auch beim BER zeigen, wie man ein Bauvorhaben lahmlegt. Jetzt hat die Firma Imtech Insolvenz angemeldet und 2017 könnte der nächste zu verschiebende Eröffnungstermin werden.
Glaubt man den Analysen, dann war die Pleite vorauszusehen. Es wurde geschmiert, man ließ durchgehen, dass nichts passierte, irgendwie fühlte sich niemand berufen, Verantwortung zu übernehmen. 2012 hätten bereits Konsequenzen gezogen werden müssen, aber niemand griff ein. Das Unternehmen Imtech und nicht nur böse Zungen würden sagen, hat kriminelle Züge, verharmlost könnte auch von absurd gesprochen werden, dieses Unternehmen ist gar nicht vor Ort, 200 Subunternehmen haben die Arbeit gemacht. Es möge niemand behaupten, das haben wir nicht gewusst.
Ross und Reiter
Warum werden nicht die an den Pranger gestellt, die solche Vorgänge geduldet haben? Etliche haben sich bereichert und die Hand aufgehalten. Die Last trägt der Steuerzahler, der nach dem ganzen Hin und Her den Flughafen bereits aus seinem Bewusstsein gestrichen hat. Und mal ehrlich, wer braucht diesen Flughafen eigentlich? In all den Jahren seit dem ersten verschobenen Eröffnungstermin, und es sind inzwischen einige, gab es kein Chaos, niemand hat etwas vermisst. Die korrupten Firmen und Verantwortlichen konnten allerdings Steuergelder verprassen, denn was weit draußen und im Nichtbewussten passiert, bekommt ja kaum jemand mit.
Managen statt Verantwortung übernehmen
Vielleicht ist dieses Debakel auch ein Symptom für die Art und Weise, wie Politik und Wirtschaft verstanden werden. Es wird gemanagt, es wird organisiert, es wird besprochen, es werden Presseerklärungen herausgegeben, es werden Konzepte vorgestellt, es werden Manager ausgetauscht, es wird ein Untersuchungsausschuss einberufen, aber es ändert sich nichts. Erstens wird nicht wirklich ein Verantwortlicher zur Rechenschaft gezogen, zweitens wird das ganze System nicht überprüft und drittens stellt niemand die Frage nach den Ursachen dafür, dass überhaupt solche Zustände entstehen konnten. Stattdessen wird gemanagt. Ein erfahrener und ausgedienter Organisator wird gesucht oder ein junger Durchboxer. Doch außer Organisieren passiert nichts, die Ursachen werden der Komplexität zugeschrieben oder dem großen Unbekannten, eine konkrete Person wird nicht benannt. So ist es beim Hauptstadtflughafen und weiter geht es mit der Bundeswehr, da wird noch nicht einmal gemanagt, denn da hat man einfach zu wenig Material… und bei der Griechenlandfrage wurde auch nur gewuselt oder gab es die gar nicht? Wer spricht noch davon?
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