Bild: Neufeld-Verlag

Prinz Seltsam und die Schulpiraten

Er kann lachen, tanzen, singen - und mit seiner Lebensfreude steckt er andere an. Prinz Seltsam ist ein fröhliches Kind - obwohl er anders ist als seine Geschwister und langsamer lernt als andere Kinder. "Prinz Seltsam und die Schulpiraten" erzählt die Geschichte eines kleinen Jungen mit Down-Syndrom, der seine ganz eigenen Stärken hat. In dem 2013 neu erschienen zweiten Band ist Prinz Seltsam nun schon größer geworden und darf endlich die Schule besuchen. Das Abenteuer, das er hier erlebt, fordert nicht nur seine Stärken heraus, sondern verändert auch den gesamten Schulalltag. Eine Erzählung, in der die jungen Leser lernen, dass die Verschiedenheit der Menschen bereichernd sein kann und auch Menschen mit Handicap viel zu geben haben.

Er kann lachen, tanzen, singen - und mit seiner Lebensfreude steckt er andere an. Prinz Seltsam ist ein fröhliches Kind - obwohl er anders ist als seine Geschwister und langsamer lernt als andere Kinder. "Prinz Seltsam und die Schulpiraten" erzählt die Geschichte eines kleinen Jungen mit Down-Syndrom, der seine ganz eigenen Stärken hat. In dem 2013 neu erschienen zweiten Band ist Prinz Seltsam nun schon größer geworden und darf endlich die Schule besuchen. Das Abenteuer, das er hier erlebt, fordert nicht nur seine Stärken heraus, sondern verändert auch den gesamten Schulalltag. Eine Erzählung, in der die jungen Leser lernen, dass die Verschiedenheit der Menschen bereichernd sein kann und auch Menschen mit Handicap viel zu geben haben.

Viele Schüler, viele Schiffe?

Weil die Schule nicht wie gewohnt in einem Gebäude, sondern auf großen Segelschiffen stattfindet, legen am ersten Schultag viele verschiedene, bunte Segelschiffe im heimatlichen Hafen ab. "Schulschiffe für Mädchen und Schulschiffe für die Jungs, Schiffe für Einäugige und Schiffe für Einbeinige und Schiffe für Kinder, die beim Lernen langsamer waren als die andern."

Und auch der Unterricht ist auf jedem Schiff verschieden: die Mädchen lernen malen, sticken und flechten, die Einbeinigen lernen rechnen und schreiben, die einäugigen und blinden Kinder lernen, mit Ohren, Händen und Füßen ihre Umwelt wahrzunehmen und zu deuten. Die Kinder, die nur langsam lernen, beginnen mit dem Alphabet und entwickeln im Rechnen schon bald ihre ganz eigene Logik. Nur auf dem Schiff der Jungs geht es wild und chaotisch zu und ihr Lehrer hat es aufgegeben, den wilden Buben noch etwas anderes beibringen zu wollen als "Fußballspielen und Kopfsprung springen".

Als die Schulschiffe in einer stürmischen Nacht von Piraten erobert werden und alle Kinder aller Schiffe im Gefängnisturm der Pirateninsel gefangen genommen werden, werden die Kinder vor eine große Herausforderung gestellt. Die Flucht gelingt ihnen erst, als jedes Kind seine Fähigkeiten und Stärken einbringt: Rechenkünste, Holzbeine, sensible Ohren, spontan entstehende Tanzchoreographien - alles zusammen ermöglicht die Flucht, jedes Kind wird dazu gebraucht. Und als sie noch eines ihrer Schulschiffe in einer Bucht versteckt entdecken und hier ihre Lehrer gefesselt und geknebelt wiederfinden, befreien sie diese, fliehen von der Pirateninsel und treten die Rückreise nach Hause an. "Da es nur noch ein Schiff gab, konnten alle Kinder auch nur noch in einem Raum gemeinsam unterrichtet werden. Und wisst ihr was? Das klappte richtig gut!" So, wie sie es auf der Flucht erlebt hatten, profitieren die Kinder nun auch im Unterricht vom Anderssein und der Verschiedenheit der Altersgenossen. Viel gibt es voneinander zu lernen und eine Tür tut sich auf in die spannende Welt der andern.

Inklusion - gegenseitige Achtung und Akzeptanz

Die Autorin Silke Schnee ist Journalistin, verheiratet und Mutter dreier Söhne. Ihr Jüngster - "mit dem gewissen Extra" - wurde mit Down-Syndrom geboren. Außerdem ist sie Mitbegründerin einer inklusiven Gesamtschule in Köln. Von daher sind zwar die Erzählungen der beiden Kinderbücher "Die Geschichte von Prinz Seltsam" und "Prinz Seltsam und die Schulpiraten" erfundene Geschichten, beruhen aber auf realen Erlebnissen und haben intensive Lebenserfahrung zum Fundament.

Das aktuelle Thema Inklusion, dass der zweite Band aufgreift, geht Silke Schnee in ihrer Geschichte mit einer eindeutigen Aussage an: Verschiedenheit ist bereichernd, Umgang mit behinderten Menschen sollte selbstverständlich sein, jeder kann vom anderen lernen - und das betrifft letztlich nicht nur den kindlichen Lebensraum, sondern gilt ebenso für die Welt der Erwachsenen.

Mit Feingefühl und auf kindgemäße Weise erweitert Silke Schnee so die Sicht ihrer - kleinen wie großen - Leser auf das Leben und gibt wichtige Impulse. Farbenfrohe Illustrationen von Heike Sistig veranschaulichen die Erzählung auf jeder der 32 Seiten. So kann "Prinz Seltsam" Kinder für gegenseitige Achtung und Akzeptanz, Zusammenhalt und Respekt sensibilisieren.

<emphasize>Ursula Frantzen</emphasize>

Link zum Buch:



Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben

Zum Seitenanfang