Schlafen: Das Gelernte in den Hafen bringen, F: E.B.

Ohne guten Schlaf kein effektives Studium

„Den Seinen gibt’s der Herr im Schlafe“ heißt es in Psalm 127. Das wird oft als frommer Wunsch missverstanden, als würde Gott mir im Traum eingeben, was ich tagsüber nicht gelernt habe. Es ist direkter, biologischer: Gott schenkt mir den Schlaf, damit ich das auch behalte, was ich mühsam gelernt habe. .

Im Schlaf passiert Entscheidendes für das Studium:

  1.  Transport der Lerninhalte ins Langzeitgedächtnis
    Es ist noch nicht genau erforscht, aber sicher ist, dass im Schlaf Inhalte aus dem Kurzzeit- in das Langzeitgedächtnis transportiert werden. Dieser Transport besteht darin, dass zwischen Nervenzellen Verbindungen wachsen. Wie am Gehirn baut der Körper nachts auch an den Muskeln, an der Haut und schüttet daher nachts das Wachstumshormon aus. Also ohne Schlaf kein Langzeitgedächtnis, also vergebliches Lernen am Tag.
    Für das Wachstum braucht der Köper Eiweiß, konkret die Aminosäuren, aus denen Eiweiß gebildet wird. Daher sollte man abends Eiweiß essen, keine oder nur wenige Kohlehydrate. Wer mit Übergewicht zu kämpfen hat, sollte abends strikt auf Kohlehydrate, also Pizza u.ä., verzichten. Denn wenn der Körper von der Leber keine Kohlehydrate abrufen kann, geht er nachts an die Reserven, das sind die Muskeln und die Fettpolster. Da z.B. Serotonin aus der Aminosäure Trypthophan aufgebaut wird, sollte man Milchprodukte und Geflügel abends bevorzugen, auch Nüsse ernähren das Hirn, nicht umsonst heißt die Mischung gutes Studentenfutter.
     
  2. Das Gehirn wird wieder auf Vordermann gebracht
    Wenn unser Hirn arbeitet, verbraucht es Energie und erzeugt damit Abfallprodukte. Diese müssen weggeräumt werden.
    Weiter verbraucht das Gehirn, Neurotransmitter, die den Kontakt zwischen den Hirnzellen herstellen. Diese müssen neu gebildet oder reaktiviert werden.
    Einer der wichtigsten dieser Vermittler ist das Serotonin. Es wirkt zugleich auf die Psyche und zwar gegen schlechte Stimmung. Depression, ob die aus der Veranlagung kommende oder die durch den postmodernen Lebensstil erzeugte, beruht auf Serotoninmangel. Wer vom Studieren depressiv wird, sollte unterbrechen und sich durch Bewegung regenerieren, denn Bewegung schafft die Eiweißverbindung, aus der die Nervenzellen Serotonin bilden, ins Gehirn. Zudem fördert Bewegung den tiefen Schlaf. Der verstaut die am Tag gesammelten Wissens-Schätze ist für das Gedächtnis entscheidend. Damit es morgenweitergeht, brauche ich Energie. Die sitzt in einem Hormon:

  3. Aktivität für den Tag
    Damit wir morgens freudig an die Arbeit gehen, brauchen wir aktivierende Hormone. Das wichtigste ist Cortisol. Wir brauchen davon 50 mg. Dieses bildet die Nebennierenrinde während der zweiten Nachthälfte. Also nur ausreichender Schlaf sorgt für Tagesaktivität. Es gibt noch eine wichtige Funktion des Cortisols: Es drängt Entzündungen zurück. Da Entzündungen Serotonin „fressen“, können Entzündungen Ursache für ein Stimmungstief oder sogar für Depression sein. Auch das erklärt die depressive Stimmungslage nicht nur bei einer Grippe, sondern in Examenszeiten.

Kategorie: Monatsthema

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