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Limburg: Vatikan nimmt Rückritt von Bischof Tebartz-van Elst an

(explizit.net / vatican.va / ZDK / DBK / www.bistum-limburg.de) Rücktritt von Bischof Tebartz-van Elst angenommen - Manfred Grothe zum Apostolischen Administrator ernannt.

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explizit.net dokumentiert die

Pressemitteilung aus dem Vatikan

im Wortlaut und berichtet darüber hinaus von den eingehenden Reaktionen der

Deutschen Bischofskonferenz

, des

Zentralkommitees der Deutschen Katholiken

und

aus dem Bistum Limburg

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(explizit.net / vatican.va / ZDK / DBK / www.bistum-limburg.de) Rücktritt von Bischof Tebartz-van Elst angenommen - Manfred Grothe zum Apostolischen Administrator ernannt.

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explizit.net dokumentiert die

Pressemitteilung aus dem Vatikan

im Wortlaut und berichtet darüber hinaus von den eingehenden Reaktionen der

Deutschen Bischofskonferenz

, des

Zentralkommitees der Deutschen Katholiken

und

aus dem Bistum Limburg

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Orifginalwortlaut der Erklärung:

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Pressemitteilung hinsichtlich der Diözese Limburg (Deutschland)

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Im Hinblick auf die Verwaltung der Diözese Limburg, in Deutschland, hat die Kongregation für die Bischöfe eingehend den Bericht jener Kommission studiert, die nach dem Willen des Bischofs und des Domkapitels eingesetzt wurde, um eingehende Untersuchungen im Hinblick auf die beteiligten Verantwortlichkeiten beim Bau des Diözesanen Zentrums „St. Nikolaus" vorzunehmen.

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Angesichts der Tatsache, dass es in der Diözese Limburg zu einer Situation gekommen ist, die eine fruchtbare Ausübung des bischöflichen Amtes durch S.E. Mons. Franz-Peter Tebartz-van Elst verhindert, hat der Heilige Stuhl den mit Datum vom 20. Oktober 2013 durch den Bischof angebotenen Amtsverzicht angenommen und hat einen Apostolischen Administrator ernannt in der Person von S.E. Mons. Manfred Grothe.

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Der scheidende Bischof, S.E. Mons.Tebartz-van Elst, wird zu gegebener Zeit mit einer anderen Aufgabe betraut werden.

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Der Heilige Vater bittet den Klerus und die Gläubigen des Bistums Limburg, die Entscheidung des Heiligen Stuhls bereitwillig anzunehmen und sich darum zu mühen, in ein Klima der Barmherzigkeit und Versöhnung zurückzufinden.

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Aus dem Vatikan, 26. März 2014"

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Quelle:

<p>.</p> <p>.</p> <h2>ZdK-Präsident Alois Glück begrüßt die Entscheidung zu Bischof Tebartz-van Elst</h2> <p>.</p> <p>"Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, begrüßt die Entscheidung von Papst Franziskus, das Rücktrittsgesuch von Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst anzunehmen.</p> <p>.</p> <p>"Dies ist eine Entscheidung mit großer Bedeutung für die Kirche in Deutschland", so Glück. "Jetzt ist die Chance für einen wirklichen Neuanfang in der Diözese gegeben. Es ist aber gleichzeitig sehr wichtig, dass aus den Erfahrungen in der Diözese Limburg auch die notwendigen Konsequenzen für die Kirche in ganz Deutschland gezogen werden. Dies gilt besonders für die Transparenz der kirchlichen Finanzen, für die Bedeutung einer qualifizierten Gremienarbeit und für einen kooperativen Führungsstil. Dass wir heute an diesem Punkt sind, ist auch ein Ergebnis der rückhaltlosen Aufklärung der Fakten durch die Deutsche Bischofskonferenz. Dieser Weg der unabhängigen Aufklärung mit Beteiligung aller Betroffenen sollte beispielhaft sein für andere Konfliktsituationen in der Kirche."</p> <p>.</p> <p>Der ZdK-Präsident wünscht dem Diözesanadministrator Manfred Grothe viel Kraft und Gottes Segen für einen versöhnenden und zusammenführenden Neuanfang in der Diözese Limburg."</p> <p>.</p> <h2>Stellungnahme des Vorsitzenden der Deutschenm Bischofskonferenz:</h2> <p>.</p> <p>Der Heilige Stuhl hat heute eine Entscheidung zur Situation und zum weiteren Vorgehen im Bistum Limburg getroffen. Der Heilige Stuhl nimmt den von Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst angebotenen Amtsverzicht an und ernennt Weihbischof Manfred Grothe (Paderborn) zum Apostolischen Administrator des Bistums Limburg. Dazu erklärt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx:</p> <p>.</p> <p>„Es ist gut, dass der Papst heute eine Entscheidung herbeigeführt hat, die für das Bistum Limburg eine Zeit der Unsicherheit beendet und einen Aufbruch und Neubeginn möglich macht. Ich habe großes Vertrauen, dass damit dem Ziel meines Vorgängers, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, Rechnung getragen wurde, in dieser Angelegenheit ein faires und transparentes Verfahren durchzuführen. Darum hatte ihn der Bischof von Limburg im Einvernehmen mit Kardinal Giovanni Lajolo und Domdekan Dr. Günther Geis gebeten. Es war ein wesentliches Anliegen, dass alle Argumente auf den Tisch kommen, alle Beteiligten – darunter auch Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst – gehört werden und ein unabhängiges Gutachten als Basis für eine ausgewogene Entscheidung erstellt wurde.</p> <p>.</p> <p>Sie werden grundsätzlich Verständnis dafür haben, dass ich mich zu dem Prüfbericht inhaltlich nicht weiter äußern kann und werde. Die Prüfkommission, die mein Vorgänger eingesetzt hat, konnte ihre Arbeit erfolgreich abschließen und der Bischofskongregation in Rom am 3. März 2014 ihren Bericht übergeben. Eine Bewertung ist durch die zuständigen Personen im Vatikan erfolgt. Eine weitere Kommentierung meinerseits erübrigt sich. Ausdrücklich möchte ich der Kommission unter Vorsitz von Weihbischof Manfred Grothe für die geleistete Arbeit und die strikte Vertraulichkeit in der Angelegenheit herzlich danken. Mein Dank gilt auch meinem Vorgänger im Amt des Vorsitzenden, der mit Sachlichkeit und Sensibilität dieses nicht einfache Unterfangen begleitet hat. Der Bericht der Prüfungskommission wird heute Nachmittag im Bistum Limburg veröffentlicht und ist dann auch auf der Internetseite der Deutschen Bischofskonferenz für alle einsehbar.</p> <p>.</p> <p>Jetzt ist es wichtig, dass das Bistum Limburg einen guten Weg in eine gemeinsame Zukunft gehen kann. Ich werde mich, sofern ich das kann und es mir zusteht, in diesen Prozess einbringen. Dazu braucht es Bereitschaft zur Versöhnung, neues Vertrauen und die Kraft des Gebetes. So wird hoffentlich Heilung und neuer Aufbruch möglich.</p> <p>.</p> <p>Was nehmen wir als Deutsche Bischofskonferenz mit aus dieser Erfahrung? Wir spüren deutlich: Es gibt ein breit angelegtes Bedürfnis danach, dass die Entscheidungsgremien- und -strukturen der katholischen Kirche, die teils über Jahrhunderte gewachsen sind und sich an vielen Stellen bewährt haben, deutlicher erklärt und nachvollziehbar gemacht werden. Das sehen wir auch als Aufgabe der Bischofskonferenz: Voraussetzungen für mehr Transparenz zu schaffen und so die Glaubwürdigkeit unserer Kirche zu fördern. Aus diesem Grund wurde bereits im letzten Jahr eine Arbeitsgruppe durch die deutschen Bischöfe damit beauftragt, sich mit dem Themenfeld der finanziellen Transparenz und des Vermögens der katholischen Kirche systematisch zu beschäftigen und Handlungsempfehlungen zu erarbeiten. Wir befinden uns hier auf einem guten Weg. Klar ist: Wir werden gemeinsam Anstrengungen unternehmen, um das Maß an Transparenz bei den Kirchenfinanzen und deren Kontrolle deutlich zu erhöhen. Mir obliegt ja auch auf der Ebene der Weltkirche die Aufgabe, daran mitzuwirken, dass die Finanzen der Kirche transparenter und nachvollziehbar organisiert und dargestellt werden.</p> <p>.</p> <p>Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst wünsche ich für seine Zukunft die Kraft zum neuen Anfang und danke ihm für all das, was er an Gutem im Bistum und in der Deutschen Bischofskonferenz gewirkt hat.</p> <p>.</p> <p>Herrn Generalvikar Wolfgang Rösch, der das Bistum in der Auszeit des Bischofs von Limburg in den letzten Monaten mit Umsicht und Weitsicht geführt hat, danke ich seitens der Bischofskonferenz für die geleistete Arbeit. Dem bisherigen Vorsitzenden der Prüfungskommission und Weihbischof in Paderborn, Weihbischof Manfred Grothe, wünsche ich für die nun vor ihm liegende Aufgabe als Apostolischer Administrator des Bistums Limburg eine glückliche Hand. Ich wünsche ihm das Vertrauen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und der Gläubigen und vor allem Gottes Segen.“</p> <p>.</p> <h2>Stellungnahme Apostolischer Adminstrator Weihbischof Grothe und sein ständiger Vertreter Generalvikar Rösch:</h2> <p>.</p> <p>"Ich danke dem Heiligen Vater für das Vertrauen, das er in mich setzt. Mit der Entscheidung ist eine Phase der Unsicherheit für das Bistum Limburg beendet. Jetzt gilt es im Geist der Offenheit, in Aufrichtigkeit und Barmherzigkeit einen gemeinsamen Weg für einen Neubeginn zu gehen", so Manfred Grothe in einer ersten Reaktion. Die Geschehnisse der vergangenen Monate hätten viele Menschen verletzt. "Als Diözese sind wir nun gefordert, auf das Wort Gottes zu hören und daraus Kraft zu gewinnen, um Verletzungen zu heilen und die Herausforderungen, vor denen wir stehen, anzupacken. Wir werden das Geschehene sorgfältig und umsichtig aufarbeiten und uns dabei natürlich auch auf den Prüfbericht zum Bauvorhaben auf dem Domberg stützen, den eine Kommission unter meinem Vorsitz in den vergangenen Monaten erarbeitet hat", so Grothe.</p> <p>.</p> <p>Dankbar blickt auch Wolfgang Rösch, designierter Ständiger Vertreter des Administrators, auf die Entscheidung: "Die Ernennung von Manfred Grothe sehen wir als klares Signal zur Fortsetzung der Aufarbeitung der Geschehnisse. Wir haben in den vergangenen Monaten viel im Umgang miteinander gelernt. Wir haben eine neue Offenheit und ein neues Aufeinanderzugehen erlebt. Das Bistum geht in vielen Bereichen durchaus gereift und gestärkt aus dieser schwierigen Zeit hervor."</p> <p>.</p> <p>Rösch dankte Tebartz-van Elst für seinen Dienst und seinen unermüdlichen Einsatz: "Bischof Tebartz-van Elst hat sich in den vergangenen Jahren nicht geschont. Er war viel im Bistum unterwegs, hat den Menschen unermüdlich die Sakramente gespendet, von der Liebe Gottes gesprochen und den Blick immer wieder auf die Fundamente unseres Glaubens gerichtet. Wir wünschen ihm Gottes Segen für seinen weiteren Weg", so Wolfgang Rösch.</p>


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