(explizit.net / Ruhrwort)Ein Blick in die Geburtsstadt Jesu Christi zeigt, dass die Christen dort – wir vor 2.000 Jahren – keinen leichten Stand haben.In den Weihnachtstagen blickt alle Welt nach Betlehem, wo heute Abend die Christmette in der Geburtskirche stattfindet.
.
Doch wie geht es in den Christen in der Geburtsstadt Jesu? Wie ist ihr Leben hinter der Mauer?
Die Christen in Betlehem, Beit Jala und Beit Sahour haben – wie vor 2.000 Jahren – keinen leichten Stand. Als religiöse Minderheit bekommen sie kaum Unterstützung und teilen zudem das Schicksal aller Bürger Betlehems: Sie leben buchstäblich „hinter Mauern“. Denn Betlehem umgibt eine hohe Maueranlage, die nicht nur das Reisen, sondern auch die Arbeits- und Bildungs- Möglichkeiten der Menschen dort stark einschränkt oder unmöglich macht. Auch der für die Stadt finanziell wichtige Tourismus geht zurück, da die Mauer viele ausländische Touristen abhält zu kommen.
So haben viele Christen Sorge um ihre Zukunft. Auch wenn die letzte Hoffnung noch nicht aufgegeben wurde denken doch viele (vor allem junge) Christen daran, Betlehem zu verlassen, um den täglichen Konflikt zwischen den Staaten Israel und Palästina sowie den Religionen zu entgehen. Einige gehen zum Studieren oder Arbeiten ins Ausland (u.a. nach Deutschland). Dadurch fehlen in Palästina aber gut ausgebildete Menschen und die Arbeitslosigkeit ist hoch.
.
Die katholischen Gemeinden in Betlehem versuchen mit sozialen Einrichtungen wie Schulen und Krankenhäuser das Leben der Menschen „hinter den Mauern“ zu verbessern. Dazu gehört auch ein sehr lebendiges Gemeindeleben, welches den Christen eine Möglichkeit des Rückhalts und der Sicherheit bietet, wie Pfarrer Ibrahim Shomali aus Beit Jala im Gespräch im November betonte.
.
Dabei zeigt auch die Aktion „Friedenslicht aus Betlehem“, die in diesen tagen seit 20 Jahren in Deutschland durchgeführt wird, die besondere Bedeutung Betlehems für alle Christen. Und die Christen in Betlehem sind froh darüber, dass das kleine Licht aus „ihrer Stadt“ für viele Menschen ein Zeichen für Frieden und Völkerverständigung ist, so Pfarrer Shomali. Und die Christen haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass auch für sie der Frieden und ein Leben ohne Mauern einmal Wirklichkeit werden wird. Wir Christen in Deutschland sollten sie dabei unterstützen (z.B. durch eine Spende an das Caritas Babyhospital in Betlehem).
.
<emphasize>Christian Schnaubelt</emphasize>
Kommentare (0)
Keine Kommentare gefunden!