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Koran und Gewalt: Der Beweis?

Attentate und Terrorakte gegen Juden und Christen als Ungläubige sind durch den Koran nicht nur gerechtfertigt, die Täter können sich auf eine Fülle von Koranstellen berufen. Das belegt Hamed Abdel-Samad durch eine Fülle von Zitaten in seinem Buch „Der Koran, Botschaft der Liebe, Botschaft des Hasses“. Das Buch ist ein eindeutiger Beleg dafür, dass der Monotheismus in Gewalt umschlagen kann.

Die These, die islamistischen Attentäter könnten sich nicht auf den Koran berufen, widerlegt der Ägypter mit einer Fülle von Zitaten aus dem Koran. Er ist Sohn eines Imams und erklärt die Koranstellen aus dem Zusammenhang ihrer Entstehung. Diese sieht er in der Entwicklung Mohammeds von einem Propheten, der in Mekka kaum Gehör findet, zu einem Staatsgründer, der seine Botschaft immer mehr durch militärische Mittel durchsetzt. Abdel-Samad kann auch zeigen, dass der Aufruf zur Gewalt und zur Tötung Andersgläubiger umso deutlicher hervortritt, je später die Suren von Mohammed verkündet wurden.

 

Der Koran ist nicht aus einem Guss

Die Interpretation des Korans wird von dem Autor nicht theologisch und nach dem Gebot der unmittelbaren Geltung der Suren als direkter Offenbarung Gottes vorgenommen.  Denn diese Auslegungsregel ist erst später an den Text herangetragen worden. Dabei ist auch unter konservativen Muslimen Konsens, dass die Suren Mohammed erst im Verlaufe seiner prophetischen Tätigkeit durch den Erzengel Gabriel vermittelt wurden. Wie bei Jesus sind auch die Worte des Heiligen Buches des Islam zuerst mündlich überliefert und dann erst aufgeschrieben worden. Wie im Neuen Testament mit seinen vier Jesusbiografien ist auch der Koran ein in der Geschichte entstandene Textsammlung. Dabei entwickelte sich die Autorität dieser Texte, bis sie als unverrückbares, endgültiges Wort Allahs verstanden wurden. Abel-Hamad schreibt für den westlichen Leser und erklärt den Koran nicht als Offenbarungsschrift, sondern als Lehräußerungen Mohammeds. Diese Entstehungsgeschichte des Korans erklärt, dass erst in den späteren Suren die Befürwortung und dann sogar der Aufruf zu Gewalt bestimmend wird. Allerdings ist die zeitliche Situierung einer Aussage nicht aus der Reihenfolge der Suren zu entnehmen, da diese später entsprechend ihrer Länge angeordnet sind, so dass die zuletzt entstandene Sure bereits die Nummer 9 trägt. Aus dem Wissen um die unterschiedliche Entstehungszeit hat ein früher Kommentator, al-Tabari, die Regel formuliert, dass die spätere Sure die Bedeutung der vorausgehenden aufhebt. Wer dieser Auslegungsregel folgt, muss die Aufrufe zur Gewalt noch ernster nehmen und diesen Folge leisten. Versuche, die späteren Teile des Buches als weniger relevant bzw. als verbindlich nur für die Entstehungszeit zu erklären, müssen auf Ablehnung derjenigen stoßen, die den Koran als die abschließende, verbindliche Offenbarung verstehen und damit eine wörtliches Auslegung fordern. Dieses Prinzip führt zu Widersprüchen, die in der Verhältnisbestimmung des Islams zum Judentum durch  Zitate offenkundig wird:

Von der Hochachtung der Juden bis zum Vernichtungsauftrag

In Sure  2,47 heißt es: "O, ihr Kinder Israels, gedenket meiner Gnade, mit der ich euch begnadete, und dass ich euch vor aller Welt bevorzugte." In Sure 20 wird die Mosesgeschichte verkürzt erzählt, wobei Gott "Allah" genannt wird, also der Gott, der im Koran spricht, rettet Moses und beauftragt ihn mit der im Buch Exodus beschriebenen Mission. In Sure 26, 46 heißt es noch in Bezug auf die Juden "Und streitet nicht mit dem Volk der Schrift .... Unser Gott und euer Gott ist ein und derselbe." In der später entstanden Sure 5 heißt es in Vers 82 aber dann ganz anders: "Wahrlich, du wirst finden, dass unter allen Menschen die Juden und die, welche Allah Götter zur Seite stellen, den Gläubigen am meisten feind sind." In Vers 59 heißt es: " Sprich o Volk der Schrift, verwerfet ihr uns etwa nur deshalb, weil wir an Allah glauben und an das, was er zu uns hinabsandte und zuvor hinabsandte, und weil die Mehrzahl von euch Frevler sind."  In Sure 9, 29 wird dann zum Kampf gegen Juden und Christen aufgerufen: "Kämpfet wider jene von denen, welchen die Schrift gegeben ward, die nicht glauben an Allah und an den Jüngsten Tag und nicht verwehren, was Allah und sein Gesandter verwehrt haben, und nicht bekennen das Bekenntnis der Wahrheit, bis sie den Tribut außer Hand gedemütigt entrichten." In der außerkoranischen Überlieferung spricht Mohammed im Hadith 2922: "Das Jüngste Gericht wird nicht kommen, bis die Muslime die Juden bekämpfen und umbringen; bis der Jude sich hinter den Steinen und Bäumen versteckt, und der Stein und der Baum werden sagen: O, du Muslim, o du Diener Allahs, dies ist ein Jude, der sich hinter mir versteckt, komm und bring ihn um!"

Von der Predigt zur militärischen Unterwerfung

Im Koran gibt es eine Entwicklung von der bloßen Predigt des Ein-Gottglaubens in Mekka bis zum Aufruf, nicht nur die Götzendiener, für die die Kaaba in Mekka ein Heiligtum war, mit Gewalt zum Monotheismus zu bekehren, sondern auch die monotheistischer Juden und Christen. Die Befürwortung von Gewalt ist einmal die Reaktion Mohammeds auf die Ablehnung seines prophetischen Anspruchs durch die Bewohner Mekkas. Der Prophet verlässt die Stadt, gewinnt in der Oase Medina Anhänger und kann dort seine Herrschaft etablieren. Es kommt auch zu bewaffneten Auseinandersetzungen mit den Mekkanern, über die Mohammed schließlich die Oberhand gewinnt. Weiter musste Mohammed Gewalt einsetzen, damit seine Leute versorgt wurden konnten. Da er über keine wirtschaftlichen Ressourcen verfügte, musste er in der Anfangszeit mit seinen Kriegern auf Raubzüge gehen.
Die Botschaft der Gewalt steht in der letzten, der 9. Sure, so dass der Koran auf eine Mission durch Gewalt hinsteuert. In 9,5 heißt es, dass nach einiger Zeit des Stillhaltens die Götzendiener des todessind: „Und wenn die verbotenen Monate verflossen sind, dann tötet die Götzendiener, wo ihr sie trefft. Und ergreift sie, und belagert sie, und lauert ihnen auf in jedem Hinterhalt. Bereuen sie aber und verrichten das Gebet und zahlen Zakat, dann gebt ihnen den Weg frei. Wahrlich, Allah ist allverzeihend, barmherzig.“
Der Auftrag aus dieser letzten Sure ist weniger Mission als Überzeugungsarbeit, sondern Strafandrohung und die Aufforderung, die Ungläubigen mit Waffen zu bekämpfen. In Nr. 34f ist zu lesen: „Oh, die ihr glaubt, wahrlich, viele der Schriftgelehrten und Mönche verzehren das gut der Menschen durch Falsches und machen abwendig von Allahs Weg. Und jene, die Gold und Silber anhäufen und es nicht aufwenden auf Allahs Weg – ihnen verheiße schmerzliche Strafe. An dem Tage, wo es erhitzt wird im Feuer der Hölle, und ihre Stirnen und ihre Seiten und ihre Rücken damit gebrandmarkt werden: ‚Dies ist, was ihr angehäuft habt für euch selber; kostet nun, was ihr anzuhäufen pflegtet.‘
In Nr.39 der gleichen Sure richtet sich der Bannstrahl gegen die Muslime, die sich dem Kampf entziehen: „Wenn ihr nicht auszieht, wird Er euch strafen mit schmerzlicher Strafe und wird an eurer Stelle ein anderes Volk erwählen…“
In Nr. 68 heißt es noch einmal gegenüber den Muslimen wie den anderen: „Allah hat den Heuchlern und Heuchlerinnen und den Ungläubigen das Feuer der Höller verheißen, darin sie bleiben müssen. Das wird genug für sie sein. Allah hat sie verflucht und ihnen wird eine dauernde Strafe.“

Die hellen Seiten des Korans

In einem letzten Kapitel geht der Autor auf die poetisch formulierten Lobpreisungen Gottes und die Hingabe des Menschen an Allah ein und realisiert damit den ersten Teil des Untertitels "Botschaft der Liebe." Die Ausführungen, die auch durch Zitate belegt werden, heben jedoch das düstere Bild dieses Buches, das in den vorausgehenden 207 Seiten gezeichnet wird, nicht auf. Wird dem Leser der Bibel der Bericht des Prozesses gegen Jesus und seine Hinrichtung zugemutet, so im Koran ein Gott, der immer mehr mit der Hölle droht, der schließlich alle überantwortet werden, die wie die Juden nach Aussage des Korans von Allah erwählt wurden, aber nicht strikt der Lehre des Propheten folgen.

Die Auslegung des Korans entscheidet

Wer sich in die Person eines gläubigen Muslims versetzt, der in einer westlichen Gesellschaft zurechtkommen will, der sieht als einzigen Ausweg, dass der Koran nicht weiter wörtlich verstanden werden kann. Denn eine wörtliche Auslegung führt notwendig nicht nur zur Ablehnung dieser Gesellschaft, sondern zu ihrer Bekämpfung. Das erklärt, warum die Programme für Jugendliche, die sich dem Salafismus anschließen, nicht von den Moscheegemeinden ausgehen, sondern von Nicht-Muslimen. Es sind die Bundesländer, also der von den Islamisten abgelehnte Staat, der Jugendliche vor dem Tod bewahrt, sei es, dass sie als Selbstmordattentäter oder im Konfessionskrieg zwischen Schiiten und Sunniten ihr Leben lassen. Die muslimische Gemeinde scheint nicht handlungsfähig. Wer das Buch von Abded-Samad gelesen hat, sieht den Grund deutlicher: Die wörtliche Auslegung, die von den muslimischen Theologen als die einzig legitime angesehen wird, hat zur Konsequenz, das der Missbrauch junger Menschen als Selbstmordattentäter hingenommen werden muss, wenn man den Koran nicht infrage stellen will.

Abkehr von der Gewalt

Man kann darauf verweisen, dass im Alten Testament Gott gegen die Feinde Israels zur Hilfe gerufen wird und dass diese Hilfe im Sieg der Waffen erwartet wird. Jedoch hat Israel im babylonischen Exil zur Erkenntnis gefunden, dass es nicht der äußere Feind, sondern das Versagen der Gläubigen selbst zum Untergang führt. Diese Einsicht ist dem heutigen Staat Israel abhanden gekommen. Eine vergleichbare Verinnerlichung der Religion, die mit den Namen Isaias, Jeremias und Ezechiel verbunden sind, deutet sich im Islam noch nicht einmal an. 

Der Islam ist noch nicht Grundgesetz-kompatibel 

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Kategorie: Religion

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