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Kath.de-Kommentar: Islamistische Hacker

(explizit.net / kath.de) Kath.de-Kommentar

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Mit roher Gewalt zerstören sie, was sie sehen. Ihre Vorschlaghämmer prallen auf jahrtausendealten Stein. Kunstvolle Statuen, die von lange untergegangenen Kulturen künden, fallen ihrem wahnhaften Eifer zum Opfer. Wer das von dem sogenannten Islamischen Staat (IS) im Internet veröffentlichte Video mit Szenen aus dem Museum in Mossul ansieht, muss über sich ergehen lassen anzusehen, wie die selbsternannten Gotteskrieger nun auch Kulturgüter zerstören. Aufnahmen, die ihren Hass auf Nichtmuslime belegen sollen, gibt es im weltweiten Netz mit den regelmäßig erscheinenden Hinrichtungsvideos schon mehr als genug. Nach den lebenden Menschen scheinen die kriegerischen Extremisten jetzt zudem die Zeugen der Vergangenheit eliminieren zu wollen. Nur was der einfältigen Auslegung des Korans und des muslimischen Bilderverbots des IS nicht widerspricht, wird nicht zerstört.

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Mit roher Gewalt zerstören sie, was sie sehen. Ihre Vorschlaghämmer prallen auf jahrtausendealten Stein. Kunstvolle Statuen, die von lange untergegangenen Kulturen künden, fallen ihrem wahnhaften Eifer zum Opfer. Wer das von dem sogenannten Islamischen Staat (IS) im Internet veröffentlichte Video mit Szenen aus dem Museum in Mossul ansieht, muss über sich ergehen lassen anzusehen, wie die selbsternannten Gotteskrieger nun auch Kulturgüter zerstören. Aufnahmen, die ihren Hass auf Nichtmuslime belegen sollen, gibt es im weltweiten Netz mit den regelmäßig erscheinenden Hinrichtungsvideos schon mehr als genug. Nach den lebenden Menschen scheinen die kriegerischen Extremisten jetzt zudem die Zeugen der Vergangenheit eliminieren zu wollen. Nur was der einfältigen Auslegung des Korans und des muslimischen Bilderverbots des IS nicht widerspricht, wird nicht zerstört.

anderer Stätten erinnert an die umstrittene Predigt des Pastors Olaf Latzel. Dieser hatte im Januar dieses Jahres in der St.-Martini-Kirche in Bremen an den biblischen Richter Gideon erinnert und die Gläubigen dazu aufgefordert reinen Tisch zu machen. Seiner Meinung nach müsse aufgeräumt werden mit Buddha-Figuren im Wohnzimmer, Christophorus-Plaketten im Auto und Talismännern am Körper eines Christen. Treffend bemerkte der Geistliche dazu, dass der Name des biblischen Gideon auf Deutsch Hacker oder Holzfäller bedeute und von „umhauen, verbrennen, hacken, Schnitte ziehen“ komme. Das, was Pastor Latzel gefordert hat, setzt der Islamische Staat in die Tat um. Die Anhänger des IS verstehen sich als Gideone, als jene, die den Willen ihres Gottes ernst nehmen und ausführen.

Ohne Frage besteht ein Unterschied zwischen den Forderungen des Bremer Predigers und den Aktionen im Irak. Olaf Latzel hat, gewiss in einer zu harschen Sprache, die persönliche Reinigung der Gläubigen gefordert. Er bezeichnete es sogar als die Pflicht der Christen, sich schützend vor verfolgte Muslime zu stellen. Der IS respektiert auf seinem faktischen Staatsgebiet keine andere Meinung als die eigene und bringt dies martialisch mit Schwertern, Gewehren und Hämmern zum Ausdruck. Dennoch: Beide fordern eine rigorose Abkehr von allem, was nicht mit dem Willen Gottes vereinbar zu sein scheint.

Große Empörung haben beide hervorgerufen. Pastor Latzel brachte die Bremische Evangelische Kirche gegen sich auf, die beriet, ob ein Disziplinarverfahren eingeleitet werden sollte. Pastore der Hansestadt widersprachen ihrem Mitbruder und forderten ein offenes und buntes Bremen. Die IS-Hacker haben nun die UNESCO auf den Plan gerufen. Die Generaldirektorin der Organisation der Vereinten Nationen forderte eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates. Sie fürchte weitere irreparable Schäden am Kulturgut der Region. Dieser dringliche Hinweis auf die Bedrohung durch den IS ist sehr wichtig und er zeigt das Ausmaß an Zerstörungswillen, der von diesen Islamisten ausgeht. Weitere historische Beispiele, wie die Sprengung der vier riesengroßen Buddha-Statuen in Afghanistan 2001 und die Verwüstung der Bibliotheken in Timbuktu 2012 durch Al Kaida unterstreichen die Bedrohung.

Dennoch müsste die Empörung über die menschenverachtenden Hinrichtungen um ein vielfaches größer sein. Viele Zehntausende werden wegen ihres Glaubens, der in den Augen der IS-Ideologen der falsche ist, entführt, gefoltert und hingerichtet. Dass historischen Statuen die Köpfe eingeschlagen werden ist dramatisch, doch, dass lebendige Menschen zerstört werden ist mehr als ein Skandal. Diese Toten sind der unwiederbringliche Verlust, der viel mehr beklagt werden müsste. Wegen der viel zu zahlreichen christlichen Märtyrer und anderen gemarterten Menschen müsste sich die Weltgemeinschaft, gleich ob Muslime, Juden, Christen oder Andersgläubige, zu einem entschiedenen Handeln gegen den IS durchringen. Den leidenden Menschen zu helfen ist nicht einfach und bringt viele diplomatische und militärische Probleme mit sich. Doch die von den islamistischen Hackern Verfolgten benötigen unsere konkrete Hilfe. Mehr als die jahrtausendealten Statuen.

<emphasize>Roland Müller</emphasize>

<emphasize>kath.de-Redaktion</emphasize>


Schlagworte: #Kath.de #Kommentar

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