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Jeder zweite Deutsche ist übergewichtig und geht nicht wählen

(explizit.net) Gegengelesen-Kolumne

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Ob die 50 Prozent der Übergewichtigen mit den 50 Prozent der Nichtwähler in Deutschland identisch sind, das wäre eine interessante Frage. Vielleicht gingen die Übergewichtigen nicht zur Urne, weil sie so unbeweglich sind. Möglicherweise fehlt den Nichtwählern bei Entscheidungen das kritische Potenzial und sie essen alles, was ihnen auf den Tisch kommt und können sich auch bei den Parteien nicht für eine entscheiden. Und wenn die beiden Gruppen nicht identisch sind, wie hoch ist die Schnittmenge?

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Ob die 50 Prozent der Übergewichtigen mit den 50 Prozent der Nichtwähler in Deutschland identisch sind, das wäre eine interessante Frage. Vielleicht gingen die Übergewichtigen nicht zur Urne, weil sie so unbeweglich sind. Möglicherweise fehlt den Nichtwählern bei Entscheidungen das kritische Potenzial und sie essen alles, was ihnen auf den Tisch kommt und können sich auch bei den Parteien nicht für eine entscheiden. Und wenn die beiden Gruppen nicht identisch sind, wie hoch ist die Schnittmenge?

Der Grund für die geringe Wahlbeteiligung mag auch am Drogenkonsum liegen. Laut BKA-Bericht wurden 145.000 Fälle von unerlaubtem Handeltreiben mit Cannabis registriert. Seit fünf Jahren die höchste Zahl. Wer sich mit Cannabis runter zieht, macht sich für ein Kreuz auf dem Wahlzettel nicht auf. Und wer doch wählen geht und Parteien im europaskeptischen Spektrum wählt, der kokst. Bei den Briten, die sich als Europablockierer outen und im Wahn der Alleskönner den Bezug zur Realität verloren haben, hat man die größte Menge Benzoylecgonin (Hauptsubstanz im Kokain) im Abwasser gefunden. Umgerechnet 711 mg auf 1000 Bewohner. Die Drogenstadt Amsterdam kommt nur auf 393 mg und Mailand trotz Berlusconi nur auf 233 mg. In den Niederlanden, wen wundert es, scheiterte daher auch Geert Wilders.

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Die größere Gefahr

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Barack Obama verkündete, die größte Gefahr ginge vom Terrorismus aus. Gleichzeitig leben in den USA die meisten fettleibigen Menschen. Wenn die Mediziner mit ihren Prognosen richtig liegen, dann werden die Amerikaner nicht durch irgendeinen Terroristen aussterben, sondern durch Diabetes, Krebs oder Herzkreislauferkrankungen in Folge von Adipositas. In Deutschland hingegen braucht es noch nicht einmal diese krankhafte Übergewichtigkeit, da leben die Menschen als Single und bekommen auf Grund fehlender Möglichkeiten und Lust keine Kinder mehr. Kämen nicht die vielen Zuwanderer, könnte gleich das Testament eröffnet werden. Die Programme der Bundesregierung fruchten nicht, Babys schreien nicht für Geld. China ist da viel klüger, erst das Kinderkriegen verbieten, jede Frau nur ein Kind, und dann nach einigen Jahren zwei Kinder erlauben, schon rechnen die Chinesen mit einem Ergebnis von zwei Millionen Schreihälsen in Windeln pro Jahr. In Deutschland dagegen schreien nur die Rechtsextremen, wenn ein Flüchtlingsheim gebaut wird.

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Immer mehr, macht immer dicker

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Inzwischen gibt es 2,1 Milliarden Menschen, die zu viele Pfunde auf die Waage bringen. Wenn der DAX steigt, dann will man ja nicht außen vor sein, also wird die Kaloriendosis erhöht: Der Konjunktur geht es gut, das zeigen wir mit unseren Pfunden! Abhilfe, so bitter es auch sein mag, schafft nur eine Wirtschaftsflaute oder der Kampf gegen das System. So sieht es auch der leicht adipöse purpurrote Marx(ist) aus München. Auf dem Katholikentag in Regensburg werden die alten Kirchenlieder eingestampft und die „Internationale“ eingeübt. Brücken werden gebaut zum „Kapital“, denn wer einmal Karl aus Trier gelesen hat, der weiß, dass man für die Lektüre Hilfen braucht. Die prominenten Gäste beim Katholikentag Joachim Gauck, Angela Merkel, Margot Käßmann und der Regensburger Bischof Voderholzer haken sich ein, Müßiggänger werden beiseitegeschoben und alle rufen: Diese Welt muss unser sein.

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Die neuen Ernährungsberater

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In der neuen Welt von weniger kann mehr sein, aber manchmal ist mehr auch nicht schlecht, geben die Ernährungscoachs vor allem Erlernen von Kalorien, Fett Co. erst einmal einen Grundkurs in Kapitalismuskritik und Protestkunde. Für jede Teilnahme an einer Demo gibt es Kalorienpunkte, die dann gegen Essbares eingetauscht werden dürfen. Vor jedem Essen steht die Pflichtlektüre des „Kapitals“, frei wählbar zwischen dem von Karl oder Reinhard Marx. Was und wie viel jemand isst, das darf er frei entscheiden. Die Aufgabe lautet einfach nur: Entscheide dich und prüfe den Entschluss! Bei allem gilt nur eine Regel: Das gewohnte Tun stoppen oder anders formuliert „Unterbrechung“. Und so verbinden sich Ernährung, Politik und Religion, proklamierte doch Johann Baptist Metz dieses Wort als die kürzeste Definition von Religion.

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<emphasize>Gegengelesen-Kolumne von Thomas Holtbernd</emphasize>


Schlagworte: #Gegengelesen #Kommentar

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