(explizitnet) Pressefreiheit in Gefahr
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Journalistenorganisationen wie "Reporter ohne Grenzen" (ROG) weisen mit Besorgnis darauf hin, dass in Krisengebieten immer öfter Journalisten ins Kreuzfeuer geraten. In Ägypten wurde Mitte August drei Journalisten getötet und weitere verletzt. Dabei wurde berichtet, dass Bild-Journalisten gezielt angegriffen wurden. In Syrien sind seit Beginn des Bürgerkrieges bereits 100 Journalisten wegen ihrer Arbeit getötet worden. Zudem werden derzeit 14 ausländische und mehr als 60 syrische Medienschaffende festgehalten oder gelten als vermisst. Laut ROG ist die Situation der Journalisten nur in Turkmenistan, Nordkorea und Eritrea derzeit schlimmer als in Syrien.
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Durch Bedrohungen und Einschränkungen der Arbeitsbedingungen für Journalisten in vielen Krisengebieten wird die Pressefreiheit bedroht. Aber nur durch unabhängige Berichterstatter und die Förderung des lokalen Journalismus können die Medien ihre Funktion als 4.Gewalt im Staat erfüllen. Daher sollte sich auch die Bundesregierung für einen besseren Schutz und Arbeitsbedingungen von Journalisten einsetzen.
Laut Reporter ohne Grenzen sind in diesem Jahr 2013 bereits 38 Journalisten und 18 Online-Aktivisten sowie Bürgerjournalisten getötet worden, 182 Journalisten und 161 Online-Aktivisten befinden sich derzeit in Haft.
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Diese Situation ist aus Sicht von Journalistenverbänden nicht haltbar. Bereits Anfang dieses Jahres forderte Astrid Frohloff, Vorstandssprecherin von Reporter ohne Grenzen zu Recht: „In vielen arabischen Staaten müssen Pressefreiheit und der Schutz von Journalisten verbindlich in Gesetzen festgeschrieben werden“.
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Vor dem Hintergrund der sich aktuell zuspitzenden Lage in Syrien mahnte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr am heutigen Tag: "Freie, unabhängige Informationen sind ein Menschenrecht und gerade in einer Kriegssituation wie in Syrien von entscheidender Bedeutung für alle Beteiligten. Das Völkerrecht gilt für alle Konfliktparteien und stellt Journalisten unter den gleichen Schutz wie alle anderen Zivilisten. Gezielte Gewalt und willkürliche Festnahmen oder Verschleppungen sind damit unvereinbar.“
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Durch Bedrohungen und Einschränkungen der Arbeitsbedingungen für Journalisten in vielen Krisengebieten wird die Pressefreiheit bedroht. Aber nur durch unabhängige Berichterstatter und die Förderung des lokalen Journalismus können die Medien ihre Funktion als 4.Gewalt im Staat erfüllen. Daher sollte sich auch die Bundesregierung für einen besseren Schutz und Arbeitsbedingungen von Journalisten einsetzen.
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Gedenkstätte für ermorderte Journalisten
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In der französischen Normandie befindet sich in Bayeux eine Gedenkstätte für die ermordeten Jouranlisten. Im "Mémorial des reporters" werden auf sandfarbenen Steinblöcken die Namen der Journalisten, die seit 1947 getötet wurden, in Erinnerung gehalten. Das Bild zeigt den Gedenkstein für die Jahre 1947-1950.
<emphasize>Christian Schnaubelt</emphasize>
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