Groß Auf-Trumpen

Frisches Popcorn, ein bequemer Sessel, gedämpftes Licht, Trommelwirbel, einfach zurücklehnen und die Show genießen. So stell ich mir eine Saturdaynight vor. Doch dann frag ich mich, wie kam dieser Herr mit dem schlecht blondierten Toupé zu seiner Hauptrolle? Wohl eine Low Budget Produktion irgendeines Trash TV Senders, naja was soll's, läuft ja sonst nichts.

Frisches Popcorn, ein bequemer Sessel, gedämpftes Licht, Trommelwirbel, einfach zurücklehnen und die Show genießen. So stell ich mir eine Saturdaynight vor. Doch dann frag ich mich, wie kam dieser Herr mit dem schlecht blondierten Toupé zu seiner Hauptrolle? Wohl eine Low Budget Produktion irgendeines Trash TV Senders, naja was soll's, läuft ja sonst nichts.

Den Leuten im Publikum scheint die Show zu gefallen, lauthals jubeln sie den Showeinlagen des Moderators zu. Da bleib ich mal dran.

Der Moderator heißt Donald Trump, dachte eigentlich immer, der hätte eher mit Immobilien zu tun als mit einer Fernsehshow. Aber heutzutage sollte man sich ja beruflich flexibel orientieren. So kann es passieren, dass ein Immobilienmogul plötzlich die Show "Make America great again" moderiert, ihm tausende von Leuten zu jubeln und ihre USA-Flaggen in der Luft schwenken. Amerika, das Land der unbegrenzten Schwachsinnigkeiten.

Zwischen Showeffekten, Tanzeinlagen, Rolling Stones Songs, hört man "Einreiseverbot für Moslems", "Mehr Waffen für eine friedliche Welt", "Mauerbau vor Mexiko". Was sich anhört wie eine Samstagabendshow für verrückte Rassisten, ist in den USA Wahlkampf. Im Land der unbegrenzten Schwachsinnigkeiten wird groß aufgetrumpt. Auftrumpen ist Neudeutsch und heißt so viel wie: "populistisches Auftreten mit wenig Inhalt und ganz viel Show".

Unter dauerhafter Beneblung der amerikanischen Einstiegsdroge "American Dream", ganz gefährliches Zeug, gerät der kleine enttäuschte Amerikaner in die Wahnvorstellung, Trump, der Immobilienhai, sei einer von Ihnen, Trump könne ihm helfen. Das sind die unbegrenzten Möglichkeiten, die ich mit Schwachsinnigkeiten verwechselte. In den USA kann auch der größte Trottel zum Präsidentschaftskandidat der Republikaner werden, noch besser er kann auch Präsident der Vereinigten Amerikanischen Staaten werden. Es braucht nur den Mix aus einer guten Show, Populismus und dem Rauschzustands des American Dreams. Amerika ist gerade ganz groß am Auftrumpen, hoffentlich lässt der Rausch bald nach und Bill Clinton kann als Firstlady sich wieder so richtig ausleben im weißen Haus.



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