(explizit.net) Gut! Politik ist eine ernste Sache und Berlin liegt nicht im Rheinland. Prost! Das könnte bei politischen Verhandlungen zu ungeahnten und unbeabsichtigten Ergebnissen führen. Kostümieren! Auch das mag in der Politik gewisse Irritationen heraufbeschwören, man stelle sich Merkel, Hollande und Putin kostümiert vor. Vielleicht Putin als Großinquisitor, Merkel als deutscher Schäferhund und Hollande als Hahn.
Und doch! Vielleicht wäre es wirklich mal erlösend, wenn ein Narr dem Parlament vorsitzte, die Abgeordneten verkleidet einmarschierten, Schäuble eine Büttenrede halten würde und Frau von der Leyen als Tanzmariechen ihre Beweglichkeit zeigen könnte, Dobrindt als dummer August über seine Füße fiele, Andrea Nahles hätte sich als Bischof verkleidet und stieße mit dem viel zu großen Bischofsstab ständig irgendwo an. Gregor Gysi hätte seine Augen verbunden und statt der Waage eine Pistole in der Hand. Die Grünen hätten sich alle als vegane Atommeiler verkleidet und niemand hätte gemerkt, dass sich die besten deutschen Spaßmacher unter die Politiker gemischt hätten. Das wäre ein Spaß und die Bundesbürger würden auch mal wieder verfolgen, was im Bundestag so abgeht. Vielleicht gäben die Minister ein wenig von dem preis, was und wer sie wirklich sind. Lachsalven erschütterten die eingefrorenen Gesichter der Wichtigtuer von Regierungsparteien und Opposition. Singend zögen die Politiker durch die Reihen, und die Partei wäre mal die Partei der Redlichkeit und nicht des Fraktionszwangs.
Verschobene Wirklichkeit
Das Parlament könnte durch die eingeschleusten Spaßmacher mal Tacheles hören. Georg Schramm hielte eine Rede als Wirtschaftsminister und das versammelte Auditorium müsste keine Angst haben, vor Scham ganz rot zu werden, die Schminke würde das peinliche Berührtsein verdecken. Volker Pispers läse als Angela Merkel verkleidet Aussagen der Kanzlerin vor. Der Saal läge vor Lachen am Boden, wenn Pispers noch hinzufügt, wann die Kanzlerin dies und das gesagt habe. Chin Meyer erläuterte als Finanzminister wie das mit dem Geldlauf wirklich funktioniert. Und Ausbilder Schmidt würde die anwesenden Luschen mal ordentlich zusammenfalten. Anschließend müssten die, die sich von den Anwesenden als Weicheier erwiesen hätten, in die Anstalt eingeliefert werden, da wäre dann der Spaß vorbei, nur noch Claus von Wagner, Max Utthoff und Jochen Malmsheimer würde den Rückgratlosen eine gewaltige Sprachexplosion aufs Butterbrot schmieren.
Alles doppelt
Und der Alkohol würde strömen, angeschickert fielen sich Gysi und Angela in die Arme, Schäuble würden die Bremsen festgesetzt, denn er hätte die 0,5 Promillegrenze bei weitem überschritten. Ursula käme mal aus sich raus. Und weil Andrea, Manuela und Johanna einen so richtig über den Durst getrunken hätten, gäbe es ein Frauencatchen. Sahra machte sich einen Schlitz ins Kleid und wäre mit dabei. Seehofer hätte Hörner auf und würde wie ein Stier den Oscar aufspießen wollen, träfe aber immer nur das rote Tuch. Je später die Sitzung, desto doppelter der Blick. Nina Hagen stimmte zum Schluss ein Lied an „Es ist alles so schön bunt hier“ und dann wäre nur noch das Schnarchen der Bierleichen zu vernehmen.
Aschermittwoch
Es bräuchte keinen politischen Aschermittwoch mehr, am Aschermittwoch wäre alles vorbei. Ein jeder streute Asche auf sein Haupt und wüsste, du bist nur ein kleiner Politiker und du wirst ein kleiner Politiker bleiben. Jedes Mal, wenn der Politiker ab nun in den Spiegel schaut, sieht er das Kreuz auf seiner Stirn, hält inne und sich für das, was er ist. Karneval und Fastnacht weiß er zu begrenzen, er verwechselt Politik nicht mehr mit dem Maskenspiel.
<emphasize>(c) Thomas Holtbernd</emphasize>
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