(explizit.net) Gegengelesen-Kommentar
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Die Monarchie lebt und macht uns vor, wie Probleme einfach gelöst werden können. In diesen Tagen wurde der neue König Tupou VI. von Tonga gekrönt. Tonga ist ein Winzigstaat im Pazifik, 110.000 Einwohner hat es und dennoch einen König. Deutschland dagegen hat nur einen Bundespräsidenten und ist viel viel größer und mächtiger. Doch Größe ist nicht alles.
Die Krönungsfeierlichkeiten werden nämlich mit Kava eingeleitet. 150 Würdenträger kamen zum neuen König und haben sich "so richtig einen hinter die Binde gekippt". Wie in dieser Gegend üblich wurde aus Kokosnussschalen Kava oder Rauschpfeffer getrunken. Die Wirkstoffe im Rauschpfeffer haben eine positive Wirkung auf Angst- und Spannungszustände, sogar bei einer Sozialphobie kann der Rauschpfeffer eingesetzt werden. Außerdem ist er schmerzstillend, reduziert Unruhezustände, die Konsumenten sind völlig "chillig" und trotzdem klar im Kopf. Man stelle sich die Verhandlungen mit den griechischen Politikern vor: Alle wären klar im Kopf. Gar nicht auszudenken, was dann passieren würde. Merkel, Hollande und sogar Schäuble kämen wären entspannt. Die Griechen könnten sagen, was sie wirklich denken und vor allem würde darüber gesprochen, worum es wirklich geht.
Mehr Rausch, weniger Geschwafel
Der unschuldige Bürger hört dem Reden seiner Politiker sowieso nicht mehr zu, viel zu oft wurde dies gesagt und jenes getan. Der Bürger möchte aber realen und nicht nur wortechten Kontakt. Runter mit dem chapeau anglais wie die Franzosen sagen und rein in den Rausch. Eine Schale Kava und easy rider und die Welt ist in Ordnung. Klare Ansagen würden entspannt gesäuselt, das Gefühl von Freiheit führe shoppermäßig mit. Auf dem Highway der Politik gäbe es die Ordnung des gepflegten Rausches: Erst Kava, dann die Sitzung beginnen!
Wer nur ernst ist, sieht den Menschen nicht
Deutsche Politik ist verlässlich, die Kanzlerin sehr mächtig, alles ist geplant und durchdacht, so soll es zumindest erscheinen. Doch nur der kleine Rausch für nebenbei lockert ausreichend genug, um fünf gerade sein zu lassen, die Freude am anderen Menschen zu entwickeln, einfach nur ausgelassen miteinander feiern und lauthals singen. Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern und Schwestern! Aber dafür muss wahrscheinlich erst Tonga als Insel in der Schweiz aus dem Genfer See brechen.
<emphasize>Ein Kommentar von Thomas Holtbernd.</emphasize>
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