(explizit.net) In Deutschland standen Polizisten an den Straßen und warteten auf die Raser. Und tatsächlich gab es 83.0000 Autofahrer, die trotz der Warnung auf keine Geschwindigkeitsbegrenzung achteten. Was im Straßenverkehr möglich ist, das müsste doch auch für Politik und Gesellschaft möglich sein. Warum wird ein Kurt Beck nicht geblitzt, der von der SPD zu den Kapitalisten wechselt und jetzt eine Pharmafirma berät? Warum nicht mal in Limburg Bischöfe blitzen, die aufs Luxuspedal drückten, dass die Kois aus den Teichen sprangen? Warum nicht Betriebsräten ein Protokoll verpassen, die sich vom Siemens-Personalchef ein sechsstelliges Gehalt auszahlen lassen?
Defintiv, es wird in Deutschland viel zu wenig geblitzt. Die Sünder kommen ohne Strafen davon und die Guten stehen dumm da, weil sie zu gut sind. Da steigen die Sozialabgaben und niemand richtet den Scheinwerfer auf die Lohnnebenkosten, die niemandem Freude machen. Niemand blitzt die überheblichen Bayern, die im Fußball gewinnen, doch in der Bildung gar nicht mehr an oberster Stelle sind. Da sind die Ossis, die können nämlich rechnen. Es mag daran liegen, dass die im Osten noch lange mit Rechenschieber gerechnet haben, während die Wessis ihren Taschenrechner bereits lange hatten und zwar die Rechenwege kannten, aber sonst nichts mehr.
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Unwetter, mit und ohne Blitz
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Es scheint, wir haben uns an schlechte Nachrichten gewöhnt, vor Lampedusa sind schon wieder Menschen ertrunken, doch uns trifft kein Blitz der Entrüstung. Wir nehmen es hin und schnell wie der Blitz ist es auch schon aus unserem Gedächtnis gelöscht. Unwetter mit Blitz kennen wir nur noch vom Fernsehen, wenn der Lanz den Wettenkönig gibt und die Amis nur noch lachen über die deutsche Fernsehshowgemütlichkeit. Es blitzt in deutschen Haushalten vor Sauberkeit, doch der Geistblitz hat sich davon gemacht. Wir kennen die heilige Einfalt und sind erschrocken, wenn ein Blitz die sündige Vielfalt erhellt.
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Donner und Blitz
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Wo es nicht blitzt, da donnert es auch nicht. Wie schön waren die Gardinenpredigten, bei denen so richtig losgewettert wurde? Der Donner der Empörung ließ sich auf die Menschen nieder und Blitz und Donner traf die Schuldigen. Wer redet da von sozialer Gerechtigkeit sowie neuer Bescheidenheit? Wenn es donnert, bekommen die Menschen Angst. Und das haben die Polizisten mit ihrem Radar noch nicht verstanden. Wer nur blitzt und nicht den Donner hinterher schickt, der hat die Raser nur vorsichtig gemacht, aber es wird gerast, wo kein Blitzer ist. Der Blitz darf nicht nur das schnelle Fahren messen, er muss ins Herz treffen. Wer seine Badewanne zu prunkvoll werden lässt, der sollte demnächst als pastoraler Streetworker bei den Obdachlosen arbeiten dürfen.
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Der wahre Blitz ist voller Power
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So ein Blitz ist pure Energie. Das Bundeskanzleramt, die Parteizentralen sollten die Blitzableiter auf den Dächern abmontieren, vielleicht kommt dann mal der Strom in Fluss. Vielleicht wird dann nicht vor allem auf den Ministerposten geschielt, sondern auf die erhellende Tat, die Donner gegen die loslässt, die sich auf Kosten anderer bereichern und die den Blitz der Erkenntnis dort einschlagen läßt, wo festgefahrene Marotten, den Dienst an der Sache verhindern.
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Wer zu schnell macht, den bestraft das Ergebnis?
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Den Raser bestraft die Polizei, doch denjenigen, der sich die Zeit nicht nimmt, die man fürs Nachdenken, Überlegen, Handeln braucht, den bestraft das Magengeschwür, der hohe Blutdruck und die Kopfschmerzen. Also lautet der Beschluss, dass der Mensch vom Blitz getroffen werden muss. Dann überlegt es sich der Mensch, wie schnell er über die Straßen seines Lebens rasen will.
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<emphasize>Thomas Holtbernd</emphasize>
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