explizit.net veröffentlicht anlässlich der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland eine Artikelreihe zum Thema "Fußball & Religon".

„Hier wo das Herz noch zählt, nicht das große Geld“, singt Herbert Grönemeyer in der vor 40 Jahren erschienenen Ruhrgebietshymne „Bochum“. Nur wenige Kilometer auf der Autobahn A40 / B1 trennen das Vonovia-Ruhrstadion des VfL Bochum und den Signal Iduna-Park vom Ballspiel-Verein Borussia (BvB) in Dortmund. In den Farben getrennt, doch im Glauben vereint. Beim Besuch in der "Fußballkirche" des Erzbistums Paderborn konnte sich explizit.net selber ein Bild machen.

Dazu ging es nach Dortmund – ins Herz des BvB, den „Borsigplatz“. Doch vor dem Kirchenbesuch lohnt sich zunächst der Besuch eines benachbarten Imbisses an einem geschichtsträchtigen Ort. Denn in der ersten Etage der früheren Gaststätte „Willdschütz“ gründeten am vierten Advent des Jahres 1909 katholische Männer den späteren Ballsportarten-Verein Borussia und legten damit die Grundlage für den heutigen Champions League – Finalisten. Dabei wäre das Projekt fast an den Einwänden eines Gemeindegeistlichen der Dreifaltigkeitskirche gescheitert. Doch 18 Jugendliche um Franz Jacobi setzen sich (auch körperlich mit einem Faustschlag) gegen Kaplan Hubert Dewald durch, der das damals neue Fußballspiel als „Fußlümmelei“ kritisierte.

Nur wenige Meter vom "Wildschütz" entfernt empfängt Seelsorger Karsten Haug in der offiziellen „BvB-Gründerkirche“ die Fans. Nicht nur des BvB. Die Kirche soll in den nächsten Jahren – mit finanzieller Unterstützung des BvB – durch das Erzbistum Paderborn in einen Ort der (interreligiösen) Begegnung umgebaut werden, welches in das multiethnische „Borsigviertel“ hineinwirken möchte. Doch schon jetzt bietet die Kirche (auch während der Fußball – EM) ein buntes Programm für Fußball-Fans an.

Der Besuch in Dortmund zeigt: Fanpastoral und Sozialpastoral gehören – gerade im Ruhrgebiet – eng zusammen und: Kirche kann dann Menschen „erreichen“ kann, wenn sie sich öffnet. Dies gelingt am besten durch Authentizität und fannahe (Glaubens-) Kommunikation, für die gar nicht viel Geld benötigt wird. Aber Begegnungsorte sowie Seelsorger:innen und Helfer:innen – wie in der „BVB-Gründerkirche“ -, die einfach „da“ und „ansprechbar“ sind.

Der Besuch der BvB-Gründerkirche fand im Rahmen einer Exkursion der Gesellschaft Katholischer Publizistinnen und Publizisten (GKP) statt.

Lesetipp: Die "Fußballkirche" des Bistums Essen in Gelsenkirchen
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Text & Foto:
Christian Schnaubelt (Chefredakteur und Herausgeber von kath.de)