Foto: explizit.net E.B.

Familienfeste: eine Lawine der Emotionen

Sie rollen unaufhaltsam auf dich zu und reißen dich mit ihrer Wucht in das Tal der Emotionen: Familienfeste. Kein Gast und Familienmitglied ist gefeit davor, unter ihnen verschüttzugehen. Was dramatisch klingt, kann traumatisch enden. Zeit, der Sache mit Humor zu begegnen.

Wenn der Opa sein Weltbild aus den 30ern vorstellt, die Tante mit der Hüfte aus den 60ern das Tanzbein schwingt, die Jugend von heute auf Hippie macht und die Enkelkinder am liebsten auf der Nase aller tanzen, dann kommt so manche Lawine ins Rollen. Da helfen dann auch keine „lustigen“ Katzen-Videos von der schrulligen Mutter, die sich über ihr neues Smartphone freut.

Runde Geburtstage, Beerdigungen, Hochzeiten, Weihnachten oder Ostern:
Es gibt genug Anlässe, sich zu streiten. Am Anfang eines Familienfestes blendet die gute Miene der Verwandtschaft noch und plötzlich bricht der Neuschnee der Eifersüchteleien herein. Dann kommt die Lawine ins Rollen:

Der Onkelt stößt mit seiner neuen Freundin zur Festgesellschaft und vermittelt der Tante auf der Tanzfläche, dass seit der Trennung aus ihr eine runde Sache geworden sei. Der Opa versucht, mit seinem neuen Gebiss die Wogen zu glätten und nach allen Strophen der Nationalhymne die Ode an die Freude zu klappern. Vergebens: Der Dinkel-Grünkern-Kuchen von der Jugend von heute bleibt den Verwandten nachhaltig im Halse stecken.

Die Hüften der Tante versteifen: Wo eben noch das blühende Leben sich schüttelte, steht nun ein Eisklotz. Die Tante ist von der Lawine der Emotionen erfasst worden, wer sich nicht in den nächsten Ort retten kann, wird von ihr miterfasst. Ihre eisige Wucht trifft jeden.

Nach dem Ausbruch werden die Fehden aus den letzten 100 Jahren Familiengeschichte ausgegraben. Auf Gnade, die das Eis zum Schmelzen bringt, ist nicht zu hoffen. Plötzlich blickt nicht nur die Tante eisig daher, sondern der Opa schmeißt sein neues Gebiss der Jugend von heute hinter her und die Mutter googelt „Familientherapie“. Nun steht allen eine große Eiszeit bevor. Da bleibt den Enkelkindern nur noch übrig, sich auf den Frühling zu freuen.


Kategorie: Junge Feder

Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben

Zum Seitenanfang