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E-Scooter - Unbeweglichkeit rollt an

Da rollt doch einer von hinten an: ein E-Scooter. Für die einen der Spaß des Lebens, für die anderen ein ständiges Ärgernis. Die Beweglichkeit des Menschen wird weiter eingeschränkt. Was auf zwei Rollen beginnt, geht bis in den Kopf.

Wenn ein E-Scooter dich von hinten überfährt, dann kommst du ins Grübeln. Das waren noch Zeiten, als der Mensch sich mit dem Einsatz seiner eigenen Körperkraft fortbewegte. In Zeiten von E-Bikes und –Scootern sind alternativen Transportmitteln keine Grenzen gesetzt. „Sei im Stande, dich deiner eigenen Füße zu gebrauchen“, könnte bald der Imperativ zur selbstständigen Bewegung lauten

Die elektronisch unterstützten Fortbewegungsmittel sind keine Seltenheit mehr. Schon lange nutzen sie nicht nur gebrechliche Menschen. Ob Alt oder Jung, jeder fährt mit Akku. Die Frage nach der Reichweite wird immer wichtiger, wie es mit der eigenen Fitness aussieht, ist dabei nebensächlich. Der Akku zählt. Ziel ist der geringste Krafteinsatz für möglichst viel Strecke.

Möglichst wenig tun müssen. Am besten rollt alles von selbst. Mehr und mehr gibt sich das menschliche Wesen in die Bewegungsstarre. Die selbstverschuldete Ohnmacht ist verführerisch und gefährlich zu gleich. Die Abhängigkeit, die sich im Bewegungsradius zeigt, wirft ihre Schatten voraus.

Denn was in den Füßen fehlt, kann bald auch zu Kopf steigen. Wer aufhört, seine Füße zu bewegen, will vielleicht auch bald aufhören, den Verstand zu benutzen. Das ist die Mentalität der Belastungsvermeidung. Immer mehr und in allen Bereichen begibt sich das hoch entwickelte Wesen Mensch freiwillig in Abhängigkeit von immer wieder neuen Bequemlichkeiten.

Die Sorge ist daher nicht, von einem E-Scooter überrollt zu werden, sondern von einer immer mehr lähmenden Untätigkeit. Bald wird ein kleiner Schritt für den Einzelnen schon zu einem großen Bewegungsradius für den Menschen. Und dann die Mondlandung zu einer Couchlandung. Und das Summen eines Elektromotors zu einem Dogma.


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