Der Dacia-Indikator: Deutschland ist ein Schwellenland

Der Konzernchef von Renault, Louis Schweizer, verkündete in 2002 den Plan, ein Auto in Rumänien bauen zu lassen. Zielgruppe waren Schwellenländer und ein Preis von 5.000 Euro. Im Jahr 2015 wird der Dacia (benannt nach der römischen Provinz Dakien) in Zentraleuropa v.a. in Deutschland sehr gut verkauft. Wenn der Renaultchef jetzt nicht die Zielgruppe verfehlt hat, so ist Deutschland ein Schwellenland. Oder sind die Deutschen bei Autos genau so geizig wie bei Lebensmittelprodukten?

Der Konzernchef von Renault, Louis Schweizer, verkündete in 2002 den Plan, ein Auto in Rumänien bauen zu lassen. Zielgruppe waren Schwellenländer und ein Preis von 5.000 Euro. Im Jahr 2015 wird der Dacia (benannt nach der römischen Provinz Dakien) in Zentraleuropa v.a. in Deutschland sehr gut verkauft. Wenn der Renaultchef jetzt nicht die Zielgruppe verfehlt hat, so ist Deutschland ein Schwellenland. Oder sind die Deutschen bei Autos genau so geizig wie bei Lebensmittelprodukten?

Geiz ist geil: Jetzt auch bei Autos?

Ist das Discountprinzip jetzt auch bei Autos angekommen? Lassen wir den steigenden Biomarkt beiseite, so gilt Deutschland als das Land in Europa mit den billigsten Lebensmitteln und dengeizigstenKonsumenten bei diesen Produkten. Manifestiert hat sich dies in Anbietern wie Lidl oder Aldi. Das Produkt wird über den Preis definiert. Qualitätsunterschiede, die Preisdifferenzen rechtfertigen, spricht man den Produkten ab.

Als Erklärungen für dieses Verhalten wird diskutiert:

  • <paragraph xmlns:tmp="http://ez.no/namespaces/ezpublish3/temporary/">Der Deutsche hat andere Vorlieben, wofür er sein Geld ausgibt.</paragraph>
  • <paragraph xmlns:tmp="http://ez.no/namespaces/ezpublish3/temporary/">Der Deutsche versteht die unterschiedlichen Produkte und die Gründe für unterschiedliche Preise nicht.</paragraph>
  • <paragraph xmlns:tmp="http://ez.no/namespaces/ezpublish3/temporary/">Der Deutsche ist zu arm.</paragraph>

Erklärung 1 wäre die unverfänglichste, Erklärung 2 spricht kein gutes Urteil über die Deutschen bzw. die Hersteller und Erklärung 3 birgt sozialen Sprengstoff und ist alleine deshalb ein „Kampfbegriff“

Man kann diese Erklärungen auf den Dacia anwenden und fragen, was die hohen Verkaufszahlen für Deutschland bedeuten

These 1: Die Deutschen geben ihr Geld lieber für etwas anderes aus.

Die Thesebei Lebensmitteln unverfänglich, ändert hier ihr Gesicht. Das für etwas anderes ausgeben bedeutet hier: Der Konsument gibt bei einem Vergleich Polo (ca. 13.000) zu Dacia Sandero (ca. 7.000) in den billigsten Versionen ca. 6.000 Euro für etwas anderes aus. Das ist aber wenig plausibel. 6.000 Euro oder mehr sind für weit in die Mittelschicht hinein relevant. Wer einen Dacia statt einen VW Polo kauft, wird sich selten als Ersatz für 6.000 Euro keine zwei Uhren für den Betrag kaufen.

These 2: Der Deutsche versteht die unterschiedlichen Produkte und die Gründe für Ihren Preis nicht

Eine einfache Rechnungzeigt, dass zu den 7.000Euro noch Kosten für Benzin, Versicherungen, Wartung dazukommen. Der Restwert wäre separat noch zu diskutieren. All diese Rechnungen sind leicht durchführbar und verständlich oder man bedient sich der Kalkulatoren der Automobilgesellschaften des ADAC z.B.

<p>. Dort zeigt sich bei beiden Modellen kaum ein Kostenunterschied hinsichtlich der monatlichen Kosten. D.h. der Dacia kommt kaum billiger als der VW Polo. Diese Überzeugung, dass der Verbraucher die Kosten nicht einschätzen kann, überzeugt nicht. Zudem wird der Verbraucher dem Sandero nicht die gleicheQualität zusprechen wie dem VW Polo, wie in den gern gelesenen Autotest zu erkennen ist.</p> <p>These 3: </p> <h2>Die Verbraucher sind zu arm um sich etwas anderes als einen Dacia zu kaufen</h2> <p>Verfügt man wie der Großteil der Bundesbürger über kein Vermögen, so ist die Kreditaufnahme für das Auto einKriterium. Und sie ist das Kriterium.Aus dem Vermögen leitet sich die Bonität ab, wenn es um einem Kredit von 7.000 oder um 13.000 Euro. Diese entscheidet, ob der Deutsche überhaupt einen Kredit von 13.000 Euro bekommt. Die höheren Ausgaben, die beim Dacia folgen, glauben die Käufer auffangen zu können.</p> <p>Fazit: Der hohe Anteil von Dacias beruht signifikant auf der Schwierigkeit, das Kaufkapital aufzubringen. Dies zeigt die magere Kapitalausstattung und Verarmung weiter Schichten Deutschlands.</p> <p>Uli Spreitzer

<p>Link zu Autokosten</p>


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