10 Gebote, Kirche von Liebenhausen F: explizit.net E.B.

Das fünfte Gebot verlangt: Andere nicht anstecken

Du sollst nicht morden steht an fünfter Stelle der zehn Gebote. Das wird seit jeher so verstanden, dass ich den Körper des Anderen nicht verletzen darf. Wenn ich eine Infektion in mir trage, ist es daher meine Pflicht, den Anderen nicht anzustecken, also Impfen. Oder ich verzichte auf jedweden Kontakt – also Quarantäne. Ein Kommentar in ethischer Argumentation.

Mit der Quarantäne würde ich mich selber auch optimal schützen. Menschen mit einer Immunschwäche tun das auch. Sie meiden jeden Kontakt und gehen auch nicht Einkaufen, sondern lassen sich das von anderen besorgen. Diese Situation ist ungewohnt, denn die durch Bakterien und Viren übertragenen Krankheiten schienen besiegt. Die dann noch bedrohlichen Krankheiten - Infarkt, Schlaganfall, Krebs - sind nicht ansteckend.

Die Impfung reduziert das Risiko entscheidend

Wenn die körperliche Unversehrtheit in unserer Kultur genügend verankert ist, dann würde doch jeder alles dafür tun, um nicht andere durch Ansteckung zu verletzen. So wie in der japanischen Kultur. Die Wirkung der Impfung kann nicht infrage gestellt werden. Auch die Behauptung, die Impfung mit den neuen RNS-Impfstoffen sei lebensbedrohend, müsste sich in den Zahlen, vor allem bei der Belegung der Intensivstationen, nach mehr als einem Jahr deutlich zeigen. Hier Zahlen aus Baden-Württemberg, die nicht mehr aktuell sind, aber die Größenverhältnisse verdeutlichen:
Von der an Corona Erkrankten Geimpften stecken sich pro 100.000 innerhalb von sieben Tagen 36 Personen an, von den Nicht-Geimpften 895. Hinzu kommt, dass im Verhältnis von etwa 3:13 die Ungeimpften sehr viel häufiger auf der Intensivstation behandelt werden müssen. Die erkrankten Geimpften, die einen schweren Verlauf der Infektion erleiden, sind in der Regel älter und gesundheitlich geschwächt.
Für die Mehrheit genügt eine Quarantäne in den eigenen vier Wänden. Die Krankheit verläuft also weniger intensiv, wenn Geimpfte sich anstecken. Diese produzieren auch nicht so viele Viren, so dass sie auch viel weniger ansteckend sind als Ungeimpfte. Wenn bei bald 70% Geimpften in der Bevölkerung die Impfung so schädigend ist, wie behauptet wird, dann müssten doch mehr Geimpfte als Ungeimpfte auf den Intensivstationen liegen.
Auf eines sei noch hingewiesen: Die Zahl der Geimpften, die trotzdem erkranken, steigt mit jeden 100.000, die geimpft wurden, um 36 Personen pro Woche. Das als Argument gegen das Impfen zu verwenden, wäre aber gleichbedeutend, wie wenn man sagen würde, in der Schweiz erkranken weniger Menschen an Corona als in Italien.  

Die Eindämmung der Coronainfektionen hängt vom Impfzustand aller Länder ab

Es gibt ein weiteres Argument, das es zwingend macht, sich nicht anzustecken: Das Virus entwickelt neue Varianten. Denn es ist nicht wie ein Bakterium ohne Wirt überlebensfähig. Je mehr Menschen infiziert sind, desto größer ist der Nährboden für neue Varianten. Da das Virus nur wenige Stunden braucht, um die Zellen des Menschen dazu zu bringen, Kopien des Virus zu produzieren, können in kurzer Zeit viele Mutationen entstehen.
Der Mensch mit einer vergleichsweis unendlich langen Lebenszeit bräuchte Jahrhunderte, um gegen Corona resistent zu werden. Gegen den Erreger der Pest sind es etwa zehn Prozent der Bevölkerung. Millionen Tote raffte dieser Erreger hinweg.

Aber zwingt nicht die Freiheit dazu, das Impfen zur Wahl zu stellen?

Der Staat darf den einzelnen nicht zwingen, sich impfen zu lassen, ist die These. Das müsste er auch nicht, wenn die Ungeimpften niemand anstecken würden. Aber weil Autofahrer, die wegen zu hoher Geschwindigkeit ihren Wagen nicht mehr ausreichend lenken können, trotzdem aber damit andere in Gefahr bringen, braucht es Vorgaben, mit welcher Geschwindigkeit gefahren werden darf. Der Staat muss nicht zuletzt die Fußgänger schützen. Er setzt auch die Regelungen weitgehend durch. Nur weil die Schädigung durch einen Zusammenprall deutlicher in die Augen springt, ist das Problem kein anderes als wenn jemand einen anderen ansteckt.

Das liberale Missverständnis der Freiheit

Nicht zuletzt für die FDP wird die Freiheit nicht in erster Linie vom Mitfahrer in der Straßenbahn oder dem Autolenker, der mit überhöhter Geschwindigkeit die Kontrolle über den Wagen verliert, eingeschränkt, sondern vom Staat. Das ist aber ein Relikt aus dem 19. Jahrhundert. Da war es das Verdienst der Liberalen, die Regelungswut und die Überwachung durch den Staat zurückzudrängen und schrittweise die Parlamente zur obersten Gesetzgebungsinstanz zu entwickeln. Das Problem besteht heute nicht mehr.
Die Überwachung unseres Konsum- und Wahlverhaltens haben Google und Facebook übernommen. Heute stellt der Staat kostenlos Impfdosen zur Verfügung und unterhält Krankenhäuser und ein ganzes Gesundheitssystem. Die Forschung, die für die Entwicklung neuer Impfstoffe die Daten liefert, wird auch weitgehend vom Staat finanziert.

Freiheit zuerst die des Anderen

Gegen das liberale Reaktionsmuster „Auf keinen Fall der Staat“ ist nicht das linke Muster die Heilung, dieses lautet „Je mehr Staat, desto besser für die Menschen“.
Viel besser gelingt jedoch das Zusammenleben, wenn die Bürger keine Vorschriften brauchen, um das zu tun, was die Freiheit des anderen nicht tangiert. Denn wenn ich angesteckt werden, mindert das meine Freiheit. Zugleich erhöht sich meine Freiheit, wenn ich mich impfen lasse. Ich kann mich freier bewegen, muss nicht ständig befürchten, auf der Intensivstation zu landen, noch die Folgeschäden einer Corona-Infektion zu erleiden.

Wer der Vernunft folgt und sich an die zehn Gebote gebunden fühlt, lässt sich impfen – um die eigene Freiheit zu wahren und die des anderen nicht zu verletzen.
Es wird dann auch deutlicher, dass die zehn Gebote die Freiheit des anderen sichern, dass ich ihn nicht hintergehe, nicht beklaue, nicht verletze und sogar das Begehren dämpfe, wenn ich etwas haben will, das zu ihm, zu ihr gehört. Für mich sind es Gebote, für die anderen Sicherheit, dass ich ihnen ihre Freiheit nicht einschränke.  

Zum Evolutionstempo des Corona-Virus s. Wolfgang Schreiner Corona – Produkt der Evolution


Kategorie: Religion

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