Foto: explizit, Bieger

Bayern hat jetzt ein Ministerium in Berlin

Horst Seehofer hat es sich verdient, dass auch wir den Kalauer dieser Tage nicht aus dem Weg gehen und mal ganz genau beobachten, was es eigentlich mit dieser Neuschöpfung des „Heimatministeriums“ auf sich hat. Noch ist ja Karneval. Da wollen wir in diesem Kommentar schon ein wenig dem politischen Aschermittwoch vorarbeiten.

Wenn der Scherz schon seine letzten Zeilen finden würde, dann könnten wir sagen: Heimat ist da, wo Bayern ist. Aber dafür ist der politikphilosophische Wert dieses „Heimatministeriums“ einfach viel zu groß.
Und wann entscheidet sich diese Heimat? Und was macht ein Heimatminister? Oder fragen wir genauer, was bedeutet „Heimat Horst“? Eine Wortschöpfung der Gazetten dieser Tage.

Was ist Heimat?

Heimat wird entweder als Geburtsort definiert oder als Ort des Wohlfühlens. Also schließt schon der Begriff „Heimat“ aus, das wir jemals eindeutig und allgemeingültig für jeden einzelnen Erdenbürger definieren können, welchen Ort er für sich persönlich als Heimat definiert, entweder eben den Ort der Geburt oder den Ort des Wohlfühlens. Außer beim Horst, da ist Heimat = Bayern.

Heimat finden

Widmen wir uns der zweiten Frage: Wann entscheidet sich Heimat? Leiten wir es uns einfach von der begrifflichen Definierung ab. Du hast entweder im Moment deiner Geburt deine Heimat gefunden und musst nicht weiter auf die Suche gehen. Oder aber du fühlst dich in deinem Geburtsort eben nicht beheimatet und bist ein Suchender, der seinen Wohlfühlort noch nicht gefunden hat.  Außer beim Horst, da ist Heimat = Ingolstadt.

Heimatminister – die nach Berlin ausgelagerte Staatskanzlei

Und was macht jetzt bitteschön ein Heimatminister? Ministerium kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Dienst“. Dann vollführt ein „Heimatminister“ also Dienst für die Heimat? Und ich dachte immer, alle Minister der deutschen Bundesregierung befinden sich im Dienst für die Heimat? Komisch, also das verwirrt mich jetzt. Ist das „Heimatministerium“ jetzt eine Neuschöpfung oder einfach nur billiger Populismus?

Die Antwort liegt wohl in Bayern.

Ein Kommentar von Jonas Diebold.



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