Foto: Wikimedia/Ashashyou

Asymmetrien

Die Welt ist aus den Fugen geraten. Nicht nur in Mittelost dominieren Kriege und Konflikte aller Arten.Präsident Obama und Kanzlerin Merkel deuten ihre diversen Regelungsansätze in Amerika und Europa an. Asymmetrien prägen Washington und Berlin gegenüber Mittelost, aber auch so manche Gemeinsamkeiten.

Die Welt ist aus den Fugen geraten. Nicht nur in Mittelost dominieren Kriege und Konflikte aller Arten.Präsident Obama und Kanzlerin Merkel deuten ihre diversen Regelungsansätze in Amerika und Europa an. Asymmetrien prägen Washington und Berlin gegenüber Mittelost, aber auch so manche Gemeinsamkeiten.

In der Sonntagsmesse tötete eine Bombe 23 Kopten und verletzte 49 im Kairoer Stadtteil al-Abbasiyya. In dieser City ereignete sich die Explosion nahe der St. Markus Kathedrale, wo eine kleinere St. Peter und St. Paul Kirche ist. In der sogenannten al-Butrusiyya wurden laut Behörden zwölf Kilogramm TNT eingesetzt. Al-

<p> verwies auf "Islamisten aus Nord-</p> <p>

<p>",die oft mit dem "Islamstaat", IS, verknüpft werden. Präsident as-</p> <p>

<p> kondolierte Papst Tawadhrus II. und sprach über den Willen Ägyptens, in dem Terrorkrieg zu gewinnen.</p> <p>Wohin man am Wochenende auch blickt, überall bieten sich verheerende Bilder. Bei einem Doppelangriff von Auto-Suizidbombern an einem Istanbuler Stadium starben 38 Personen, meist Polizisten, und 155 wurden verwundet. Ankara sieht militante Kurden am Werk. Es schreitet zudem mit Reformen voran, um dem Präsidenten mehr exekutive Macht zu geben.</p> <p>Im Irak bremsten IS-Einheiten die seit zwei Monaten laufende Offensive gegen </p> <p>

<p> und eroberten Teile oder Vororte zurück. Bagdad, das wieder Suizidbomber trafen, muss Verstärkung dorthin senden. US-Verteidigungsminister Ash Carter sieht die Islamisten in Irak und Syrien dennoch verlieren, aber dann auch in anderen Formen wieder auferstehen. Obwohl 5.000 Amerikaner im Irak und 500 in Syrien als Trainer oder Berater wirken, mag sich alles lange hinziehen, zumal </p> <p>

<p> abermals </p> <p>

<p> erobert haben. Hingegen verlor der IS im lybischen Sirte eine letzte Basis, so dass er dort kaum mehr operieren kann.</p> <p>Bleibt </p> <p>

<p>, wo die russischen, syrischen und iranischen Kräfte die Rebellen im Osten fast überwältigt haben. Mehrere tausend Zivilisten fliehen. In Genf scheinen sich aber Russen und Amerikaner noch nicht einigen zu können. Insgesamt meinten am </p> <p>

<p>. Dezember die Staats- und Regierungschefs Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens, Italiens, Kanadas und Amerikas, eine Waffenruhe sei in Aleppo nötig, die Russland und Iran befördern sollten. Zudem dürfe es für Kriegsverbrecher keine Straffreiheit geben, wozu die UN aufgefordert werde, Berichte zu untersuchen und Beweise zu sammeln. Die sechs Mächte seien bereit, Restriktionen gegen Personen oder Gruppen zu prüfen, die für al-Asads Regime eintreten.</p> <p>Ein kraftloser Text, der westliche Schwächen offenbart. Zugegeben, Amerika ist in einem Übergang. Was sagt Kanzlerin Merkel? Der libysche Staat sei jetzt in einem desaströsen Zustand. Syriens Bürgerkrieg sei auf einer katastrophalen Stufe. Verfrüht redete sie am </p> <p>

<p>. Dezember von "Mosuls Befreiung", womit Gefährdungen auch in Deutschland zunehmen, da die Aggressivität gestiegen sei. Das Jahr 2016 habe keine Ruhe gebracht, sagte sie, aber sie hoffe auf Fortschritte in Afghanistan und Libyen sowie auf </p> <p>

<p> wie mit der Türkei in Libyen, Tunesien, Ägypten, Niger, Mali und Äthiopien. Was liegt 2017 an?</p> <h2>Asymmetrien</h2> <p>Am selben Tag sprachen Präsident Obama und Kanzlerin Merkel auch über den Terror. Er redete auf der MacDill Air Force Base in Tampa, Florida, sie auf dem Essener Parteitag. Natürlich haben beide Reden verschiedene Ziele - am Ende einer Präsidentschaft und zur Mobilisierung für eine vierte Kanzlerschaft. Jedoch gibt es jeweils auffällige Eigenheiten.</p> <p><emphasize></emphasize>

<p><emphasize>Sinngemäß über Terrorfolgen Barack H. Obama – <custom name="underline">Angela Merkel, </custom></emphasize>

<p><custom name="underline"></custom>

<p><emphasize>. Dezember </emphasize>

<p>

<p><emphasize>Terror:</emphasize>

<p> in acht Jahren gab es nicht einen Tag ohne ihn – </p> <p><custom name="underline">2016 führte zu mehr Instabilität, Europa stärken</custom>

<p><emphasize>Terroristen:</emphasize>

<p> wir trugen den Kampf zu ihnen, von Südasien bis Sahel – </p> <p><custom name="underline">Schutz der Außengrenzen Europas</custom>

<p><emphasize>Militär:</emphasize>

<p> keine Aufgaben der Nationsbildung – </p> <p><custom name="underline">viele sich neu ausbalancierende Kraftzentren auf der Welt</custom>

<p><emphasize>Fokus:</emphasize>

<p> mit Alliierten und Lokalen den IS und al-Qaida überwinden – </p> <p><custom name="underline">wollen keine Parallelgesellschaften</custom>

<p><emphasize>Afghanistan:</emphasize>

<p> nun weniger als 10.000 US-Truppen – </p> <p><custom name="underline">[zum Vergleich etwa 1.000 Soldaten der Bundeswehr]</custom>

<p><emphasize>Syrien:</emphasize>

<p> IS hätte nicht vermieden werden können – </p> <p><custom name="underline">grausamer Bürgerkrieg, al-Asad helfen Russland, Iran</custom>

<p><emphasize>Irak: </emphasize>

<p>70 Länder bildeten Koalition, auch Nachbarn – </p> <p><custom name="underline">die Sicherheitsarchitektur in der NATO ist zu stärken</custom>

<p><emphasize>Propaganda:</emphasize>

<p> in Sozialmedien gestört, halbiert – </p> <p><custom name="underline">Internet kein rechtsfreier Raum, Staatsanwalt gegen Hetze</custom>

<p><emphasize>Islam:</emphasize>

<p> wirken gegen IS-Perversion des Islam – </p> <p><custom name="underline">unser Recht geht vor Scharia, Ehrenkodex, Stammesregeln</custom>

<p><emphasize>Mittelost:</emphasize>

<p> Zusammenbruch der alten Ordnung – </p> <p><custom name="underline">890.000 Flüchtlinge <link url_id="2121"> empfangen, nicht noch einmal</custom>

<p><emphasize>Anschläge:</emphasize>

<p> Boston, San Bernardino, Fort Hood und Orlando – </p> <p><custom name="underline">wehrhafter Staat, gute Nachrichtendienste</custom>

<p><emphasize>Bedrohung:</emphasize>

<p> nicht mehr Bomben, sondern tragfähige Strategie – </p> <p><custom name="underline">Spannung zwischen Sicherheit und Freiheit</custom>

<p><emphasize>Heute:</emphasize>

<p> Terroristen sind keine existenzielle Gefahr – </p> <p><custom name="underline">asymmetrische Bedrohung des islamistischen Terrors</custom>

<p><emphasize>Ziele:</emphasize>

<p> Terroristen wollen, dass wir unsere Natur und die Demokratie ändern – </p> <p><custom name="underline">zu groß ist diese Bedrohung

<p>Der Präsident hat Regionen der Welt und ihre Pakte im Auge. Zu seinem Glück erlebt er nur zwei, gar gleichgesinnte Nachbarn, die es ihm möglich machen, eine sehr direkte und echt universelle Außenpolitik zu verfolgen, ohne solcherlei Nachbarn fürchten zu müssen. Ihn trägt ein regionaler Nationalstaat mit globalen Interessen im Wettbewerb der Nationen. Er kann, gesichert zwischen Meeren sowie im Süden und Norden, </p> <p>

<p> steuern. Was für ihn noch Auswärtiges ist, geriet für sie durch Immigration zur Integrationssache.</p> <h2>Nachbarn</h2> <p>Die Kanzlerin muss aus Europas Mitte mit einem Dutzend Nationalstaaten als den direkten Nachbarn, 27 EU-Länder, handeln, dem eigenen Staat und ihnen Perspektiven bieten. Sie neigt dazu, übernational Staatengruppen regulieren, wenn nicht vereinheitlichen zu wollen. Der Amerikaner braucht dies so nicht, darf national weltweit agieren. Die Deutsche muss viele kleinere Nenner aufzeigen und, abgesehen von Amerika, drei Großmächte beachten, von denen die eine Krisen plagt, die andere durch Brexit entkommt und sich die dritte aus dem Osten auf die Anklagebank wegen </p> <p>

<p> in der Ukraine und in Mittelost setzt.</p> <p>Anders als Präsident Obama benennt Kanzlerin Merkel "islamistischen Terror", was er verwirft. Wieder betonte er, Amerika stehe nicht im Krieg mit dem Islam: dies wollten die Terroristen nur. Das ist fraglich, eine Religion bildet kein Kriegsziel. Die Kanzlerin muss es genauer definieren, zumal </p> <p>

<p> ihr nächster Nachbar ist. Was die Trump-Administration auch ändert, hier wird offenkundig, dass Washington und Berlin viel gemeinsam bewirken, komplementär ihre Herausforderungen bewältigen können. Vor allem mögen sie die Welt aus dem frühen Globalkrieg herausführen.</p> <p><emphasize>Wolfgang G. Schwanitz</emphasize>

<p><emphasize>Mehr Informationen in derFacebook Gruppe</emphasize>

<p><emphasize></emphasize>

<p><emphasize>.</emphasize>

<p><emphasize>Folgen sie dem<link target="_blank" url_id="1856">auf Twitter.</emphasize>



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