Archivfoto: Bonifatius-Verlag

20 Jahre Weltjugendtag in Köln - Rückblick und Ausblick

Unter dem Leitwort "Wir sind gekommen, um IHN anzubeten" (Mt 2,2) kamen vor 20 Jahren knapp eine Million junge Menschen zum Weltjugendtag nach Deutschland. Nach dezentralen "Tagen der Begegnung" in den Bistümern fand das eigentliche Jugendtreffen vom 16. bis 21. August 2005 im Erzbistum Köln statt. Die Portale explizit.net und kath.de blicken mit zwei Interviews sowohl zurück als auch voraus.

Vor 20 Jahren war der Weltjugendtag in Köln. Daher wird  am 29. August 2025, auf dem „Marienfeld“ mit einem Gottesdienst  daran erinnert. Wie bewertet der BDKJ-Bundesverband die Entwicklung der Weltjugendtage seitdem und welche Wünsche hat der BDKJ im Hinblick auf den nächsten Weltjugendtag 2027 in Seoul/Südkorea?

Interview mit Volker Andres, BDKJ-Bundesvorsitzender:

„Ich selbst konnte 2005 auf dem Marienfeld am Abschlussgottesdienst teilnehmen und habe dabei die Weltjugendtage auch das erste Mal wahrgenommen. Für mich waren die Weltjugendtage immer große Glaubensfeste und Orte der Begegnung, an denen junge Menschen aus aller Welt friedlich zusammenkommen, ihren Glauben feiern und voneinander lernen.

Jeder Weltjugendtag ist für sich besonders und setzt spezifische Akzente im Programm und den örtlichen Rahmenbedingungen. Für uns ist wichtig, dass Weltjugendtage nicht nur spirituelle Angebote bieten, sondern auch das breite Engagement der Kirche sichtbar machen, zu dem wir mit dem Youth Hearing einen Beitrag leisten wollen. Zu den Weltjugendtagen gehört für mich zusätzlich auch eine kritische Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen, kulturellen und ökologischen Gegebenheiten vor Ort.

Klimafragen müssen dabei genauso berücksichtigt werden wie soziale Fragen. In Seoul 2027 wird es spannend sein, dass die katholische Kirche dort nur eine Minderheit darstellt, was besondere Chancen für den interreligiösen Dialog und für Begegnungen über Glaubensgrenzen hinweg ermöglicht.

Wichtig ist mir auch, dass Weltjugendtage keine Feste der „reichen Länder“ sind. Junge Menschen aus allen Regionen der Welt müssen die Möglichkeit haben, teilzunehmen – unabhängig von ihren finanziellen Mitteln. Nur so bleiben die Weltjugendtage das, was sie ausmacht: ein wirklich globales, verbindendes Glaubensfest.

Und dennoch erleben wir auch, dass es ebenso für junge Menschen aus Deutschland teilweise eine Herausforderung ist, an den Weltjugendtagen teilzunehmen – sei es aus finanziellen Gründen, wegen der teilweise langen Reisezeiten oder aus persönlichen Gründen. Als finanzstarke Kirche, die wir in Deutschland noch sind, sollte es uns ein Anliegen sein, junge Menschen aus Deutschland und der Welt dabei zu unterstützen, an diesen Glaubensfesten teilnehmen zu können.“

Vor 20 Jahren war der Weltjugendtag in Köln. Daher wird am 29. August 2025, auf dem „Marienfeld“ mit einem Gottesdienst daran erinnert.Welche Bedeutung hatte der WJT 2005 mit Papst Benedikt XVI. aus Sicht des ZdK für die katholische Kirche in Deutschland?

Interview mit Prof. Thomas Söding, ZdK-Vizepräsident:

„Die Weltjugendtage sind eine großartige Chance, die Weite und Tiefe der katholischen Kirche zu entdecken. Der BDKJ ist ein verlässlicher, hoch engagierter, bestens organisierter Promoter. Die Weltjugendtage werden von einigen Wenigen, die aber Einfluss ausüben wollen, als Bischofs- und Papstfestival gesehen. Das wäre eine Verzerrung. Benedikt XVI. hat in Köln genau darauf geachtet, dass die religiösen Zeichen im Mittelpunkt stehen.

 Papst Leo XIV. hat es gerade in Rom beim Heiligen Jahr ebenso getan. Hier engagiert sich das ZdK weiterhin – und bietet mit den Katholikentagen alle zwei Jahre ein eigenes Format an: demokratisch begründet, geistlich aufgeschlossen und politisch markant.“


Die Interviews führte Christian Schnaubelt (Chefredakteur und Herausgeber von explizit.net und kath.de), der als akkreditierter Journalist sowohl am Weltjugendtag 2005 in Köln als auch an der Vigil mit Papst Benedikt XVI. auf dem Marienfeld teilgenommen hat.

Hinweis: Erzbischof Heiner Koch und Kreisdechant Achim Brennecke laden anlässlich des 20. Jubiläums des Weltjugendtags in Deutschland am Freitag, 29. August 2025, um 18.00 Uhr zu einem Gottesdienst auf dem Papsthügel Marienfeld bei Kerpen ein.


Kategorie: Kirche

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