Eckhard Bieger

Ich schreibe für explizit.net, weil es eine katholische Präsenz im Internet geben muss, die nicht Kirchenberichterstattung ist, weil die katholische Tradition die Philosophie und damit das Argument schätzt, weil eine weltweite Kirche zu wenig im Bewusstsein in Deutschland präsent ist, weil es Vieles gibt, was man in den Medien nicht findet, jedoch notwendig ist, um Vorgänge nicht nur von ihrer Oberfläche her zu verstehen. explizit.net will jungen Leuten helfen, als Journalisten im Internet ihr Auskommen zu finden.

Ich bin kurz vor dem II. Weltkrieg geboren, seit 1959 Mitglied des Jesuitenordens und habe mich mein Berufsleben lang mit Medien beschäftigt – bis 2003 mit dem Fernsehen und ab dann mit kath.de.

Beiträge von Eckhard Bieger

Religiöser Ort: Kloster Arnstein

(explizit.net) Hoch über der Lahn

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Aus der Burg wurde ein Prämonstratenser-Kloster, als 1139 Ludwig III., Graf von Arnstein, seinen Herrschaftssitz aufgab, das Kloster gründete und dort selbst eintrat. Erst um 1360 wurde die Kirche vollendet, seine Frau wurde Einsiedlerin und lebte in der Nähe des Klosters. 1803 kam es zur Auflösung der Klostergemeinschaft.

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1919 bezogen es die in Deutschland nach dem Kloster genannten Arnsteiner Patres, ein französischer Orden, der sich selbst Kongregation von den Heiligsten Herzen Jesu und Mariens nennt.

Reue, Schmerz, Umkehr: Volkes Stimme verlangt es

(explizit.net/ Kath.de)Die Bundestagswahl hat wie eine Weltmeisterschaft Sieger und Besiegte hinterlassen. Vor den Augen aller führen die Partien ihre Freudentänze wie auch ihre Selbstreinigungsprozesse vor. Ehe man mit Häme über die FDP herfällt, sollte man sich abschauen, wie die Protagonisten es machen. Denn wie die Spitzenpolitiker muss jeder Bürger mit Fehlern, versäumten Entwicklungen, falschen Koalitionen und Vergleichbarem umgehen. Auch hat jeder von uns wie die Parteien Zuschauer, die beobachten, wie wir mit Niederlagen fertig werden. Anders als die Fußballklubs können wir nicht einfach die Trainer auswechseln oder meist auch nicht Geld aus der Schatulle holen, um neue Spieler einzukaufen.

Scharia – Zwangssystem oder Idee einer Gesellschaftsordnung

Mit dem Begriff „Scharia“ verbindet sich im Westen die Vorstellung, dass eine Gesellschaft nach einem im 7. Jahrhundert entstandenen Gesetzeswerk geordnet und zugleich der religiösen Autorität unterworfen werden soll. Wenn dem so wäre, dann könnte es mit Muslimen nur schwer einen Dialog über die Ordnung der Gesellschaft geben, denn, so wird befürchtet, werden diese jeweils auf eine Rechtsnorm verweisen, die unmittelbar von Gott erlassen und damit nicht diskutierbar ist. Die Entwicklung in den arabischen Staaten nach der Arabellion scheint diesem Verständnis Recht zu geben. Doch ein Blick in die Geschichte zeigt, dass die islamischen Staaten toleranter waren als die christlichen.

Dialog mit dem Islam

Das Gottesbild ist anders

(explizit.net) Der Dialog mit dem Islam wird auf vielen Ebenen geführt, auch vom Vatikan selbst. Ziel des Dialogs, so hat es Benedikt XVI. in seiner letzten Weihnachtsansprache 2012 vor der römischen Kurie gesagt, ist nicht nur gegenseitiges Verstehen, sondern auch die Reinigung der eigenen Glaubensvorstellungen. Dabei findet der Dialog zwischen Partnern statt, die sich beide zu einem Gott bekennen. Wie aber sehen sie das Verhältnis zwischen Gott und Mensch:

Bestrafung der Gotteslästerer

Blasphemie zwischen liberaler Meinungsfreiheit und den Ansprüchen des Islam

Wenn eine Gesellschaft sich als säkular versteht, das Heilige aus der Öffentlichkeit in das Private abgeschoben wird, dann gibt es kaum noch Gerichtsverfahren wegen Gotteslästerung oder religiöser Verunglimpfung. Jedoch fordert der Islam die Unantastbarkeit des Heiligen. Es stehen religiöse Vorstellungen dahinter, die das Christentum überwunden hat. Im Rahmen eines juristischen Fachgesprächs legten der Mediävist Prof. Arnold Angenendt und der Jurist, Prof. Fabian Wittreck im Haus am Domin Frankfurt die Grundzüge dar, wie religiös und juristisch mit Gotteslästerung umgegangen wurde.

Religiöser Ort: Dietkirchen an der Lahn

(explizit.net) Nur drei km von Limburg lahnaufwärts steht auf einem Felsen über der Lahn eine zweitürmige romanische Kirche. Man hört zwar die ICE's über die Lahnbrücke rasen und hat den Grundton der Autobahn im Ohr, schaut aber in das weite Land nach Süden. Der Ort atmet Ruhe. Mit dem Heiligen, der in Dietkirchen beigesetzt ist, fängt das Christentum in der Gegend an. In einer Seitenkapelle findet sich über seinem Grab eine Büste des Hl. Lubentius. Er war von dem damaligen Missionszentrum Kobern an der Mosel nach Westen aufgebrochen und gilt als der Missionar des Lahngaus. Er ist nach alten Quellen 370 in Kobern gestorben. Die Legende erzählt, dass sich sein Sarg nicht bewegen ließ. Man legte ihn auf einen Kahn, der mit der Mosel Koblenz erreichte und dann vom Wind lahnaufwärts bis Dietkirchen getrieben wurde. Deshalb heißt der Wind aus dieser Richtung "Lubentiuswind". Wahrscheinlich wird durch die Legende die Überführung der Reliquien des Heiligen von Kobern nach Dietkirchen beschrieben.

Credo in Paderborn

(explizit.net) Unbedingt ansehen: Wie Westeuropa christlich wurde

Wenn Mosaike, Gemmen, Kreuze, Elfenbeinschnitzereien, Codices, Urkunden und Skulpturen mit erklärenden Texten zu einer Ausstellung komponiert werden, kann man sich tatsächlich eine Vorstellung davon machen, wie es zur Christianisierung Europas kam, bis hin nach Irland und Island und zum Endpunkt, der Taufe des Litauerfürsten Mindaugas 1251.

Die Ausstellung zeigt die Christianisierung nicht als einfachen Siegeszug, sondern zumindest als ein mühevolles Ringen, verwoben mit Herrschaftsinteressen und Expansionsplänen, erst der Franken, dann der Sachsen, die zu einer durch Waffen gestützte Missionierung führten. Noch mehr wurde die Christianisierung genutzt, um Stämme botmäßig zu machen. So war es weder in Bezug auf die Sachsen bei Karl der Großen noch bei den Elbslawen bei dem dann sächsischen Herrscherhaus die primäre Absicht, diese im Sinne ihres Seelenheiles zu zum Glauben zu führen, sind sie von bewaffneten Auseinandersetzungen abzuhalten, indem man sie in die gemeinsame christliche Kultur integrierte. Die Ausstellung zeigt auch, dass Vorstellungen aus den Herkunftsreligionen noch lange wirksam bleiben und zugleich in die christliche Ikonographie integriert wurden. Einen solchen Überblick mit 700 Exponaten bekommt man nicht so schnell wieder geboten.

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