Eckhard Bieger

Ich schreibe für explizit.net, weil es eine katholische Präsenz im Internet geben muss, die nicht Kirchenberichterstattung ist, weil die katholische Tradition die Philosophie und damit das Argument schätzt, weil eine weltweite Kirche zu wenig im Bewusstsein in Deutschland präsent ist, weil es Vieles gibt, was man in den Medien nicht findet, jedoch notwendig ist, um Vorgänge nicht nur von ihrer Oberfläche her zu verstehen. explizit.net will jungen Leuten helfen, als Journalisten im Internet ihr Auskommen zu finden.

Ich bin kurz vor dem II. Weltkrieg geboren, seit 1959 Mitglied des Jesuitenordens und habe mich mein Berufsleben lang mit Medien beschäftigt – bis 2003 mit dem Fernsehen und ab dann mit kath.de.

Beiträge von Eckhard Bieger

Augustinum – die Ängste der Bewohner

Es geht um mehr als 750.000 Millionen Euro. Für die Summe wurden 14 der 23 Wohnstifte der Augustinum-Gruppe verkauft. Käufer war eine Nordic Kontor, gegen diender Konzern prozessiert. Es soll Betrug im Spiel sein. Die finanztechnischen Hintergründe hat Ulrich Spreitzer etwas ausgeleuchtet und darauf hingewiesen, dass die gesetzlichen Regelungen eigentlich ausreichen, um sich vor einem

 

Dubios ist, dass der inzwischen verstorbene Aufsichtsratschef den Deal einfädelte. Bei Arcandor, Karstadt-Quelle, war es der Vorstandsvorsitzende. Die Anspannung wächst, weil niemand sich vor das Unternehmen stellt und seinen Fortbestand sichert. explizit erhielt Hinweise, dass Briefe und Mails bzgl. der Vermögensfrage und der Sicherung des Wohnplatzes nicht beantwortet werden. Es geht auch um die Bareinlage, die jeder zukünftige Heimbewohner bei einer Bank einzahlt, um sich damit an der Finanzierung des Wohnplatzes zu beteiligen. Es ist nicht klar, ob diese Beträge mit in den Deal eingeflossen sind und damit verloren sein können. Die Leidtragenden sind die Bewohner und das Personal. Das Schweigen verstärkt nur die Befürchtungen, dass das Unternehmens höchst gefährdet ist. Geht das aber?

Blatter und mit ihm die FIFA können nur scheitern

Dieser Kommentar ist 24 Stunden vor dem Rücktritt Blatters geschrieben und war am Tag seines Rücktritts morgens online. Obwohl der Rücktritt Blatters am Tag seiner Wahl absehbar war, zeigen sich FAZ und Spiegel "völlig überrascht." Wer die Kommentare des deutschen Qualitätsjournalismus liest, kann zeitnah nachprüfen, was diese Kommentare mit der Wirklichkeit zu tun haben. Hier der Kommentar vor dem Rücktritt des gerade wiedergewählten Präsidenten.

Bahnstreik – ein klassischer Machtkampf

Deutschland hatte sich an die immer längeren Bahnstreiks gewöhnt, die auch immer kürzer aufeinander folgten. Aus der Sicht der Öffentlichkeit hätten sich die Bahn und die Lokführergewerkschaft schon längst einigen können. Der Dritte Mitspieler trat aber nicht in Erscheinung. Und die Opposition in Berlin hat offensichtlich nicht verstanden, Bewegung in die Sache zu bringen und den Erfolg auf ihre Fahnen zu schreiben. Es ist die Regierung, die dem Bahnvorstand das lange Gegenhalten erlauben musste und jetzt als Gewinner da steht. Herr Weselsky hat diesen Sieg berechenbar gemacht, die Bundeskanzlerin und ihre Minister mussten nur den Mund halten. Aber warum die Opposition auch? Im folgenden Kommentar geht es um mehrere Fragen: Warum erlaubt die Regierung der Bahn, der GDL nicht entgegenzukommen? Noch fraglicher ist, warum die Lokführer nicht für Rente mit 60 und die bessere Betreuung nach einem Zusammenstoß mit einem Selbstmörder streikten? Und warum gibt es die Grünen noch?

Nikolaus bei Bischofskonferenzen in Europa

(explizit.net)Europa ist fragwürdig geworden, in doppelter Bedeutung des Wortes. Für viele hat "Europa" nichts mehr zu sagen, für andere, wohl die meisten, umso mehr. Für sie ist Europa besonders frag-würdig, des Fragens würdig. Was ist Europa als Kontinent, als Wertegemeinschaft? Wie geht es mit Europa weiter angesichts der politischen Lage? Bricht Europa auseinander oder bleibt es eine Einheit? Was wird aus der Ukraine und was macht Griechenland mit Europa? Wohin steuert Europa? Alle blicken auf die Politiker, Merkel, Hollande, Cameron... Putin. Aber nicht nur sie. Hat Europa etwa nur politische Ressourcen? Ist nicht die Religion schon am Beginn, ob in der Rus oder im Westen, eine Ressource. Denn sie hat wesentlich dazu beigetragen, Europa nach der Völkerwanderung und immer nach den Kriegen ein Wertegerüst sowie eine Rechtsordnung zu geben, die den neuen wie den alten Staaten erst Dauer verlieh.

Ostern - Neue Schöpfung

Die Nachentrichten sind voll von Zerstörung, die Menschen, die in Syrien, im Irak, in Kenia ermordet werden. Das Flugzeug, das gegen eine Felswand gesteuert wird. Der kleine und der große Hass. Aber das hat alles keinen Bestand. Wer zerstört, kann nicht gleichzeitig aufbauen. Deshalb hat das Leben aus sich selbst eine Überlebenschance. Wenn in Gott Böses wäre, dann gäbe es ihn nicht mehr.Weil in Jesus nichts Böses war, auch als er verurteilt, gegeißelt, gekreuzigt wurde, siegt mit ihm das Leben. Ostern verwandelt dieses Leben in die immerwährende Gegenwart der Ewigkeit. Foto: Mathias Wosczyna

Neue Bilderwelten: Das Internet braucht das Bild

(explizit.net) Es deutet sich ein tiefergehender Wandel unserer Kultur an. Er manifestiert sich in den Medien. Aber wie zur Zeit der Reformation brauchen diese Medien neue Inhalte, um sich durchzusetzen. Weil Luther mit einer neuen Sicht der Glaubensinhalte auftrat, wandten sich die Menschen den neuen Medien, damals Flugblatt und Kirchenleid zu, um an dieser neuen Sicht teilzuhaben. Es sind also nicht nur andere Inhalte, sondern eine neue Sicht des Menschen, wie er sich sehen will, wie er kommunizieren und mit anderen kooperieren will. Der Erfolg des Internets liegt in seinen technischen Möglichkeiten, die jedoch deshalb so genutzt werden, weil sich eine neue Sicht mit ihnen verwirklichen lässt. Es ist der Wunsch nach einem neuen Blick auf das Leben, der seine Entwicklung so forciert hat. Wer an dieser neuen Sicht teilhaben will, muss nicht nur Homepages besuchen, sondern sich über die Social Media mit anderen vernetzen. Diese neuen Kommunikationsmuster machen das Bild noch wichtiger als es die Zeitungen erfordern.

Sind Reliquien Ramsch und das Zuckerfest Blödsinn

Oder muss man sich über einen Bremer Pfarrer ärgern?

(explizit.net) Eine Predigt vom 18.1. in der Bremer Martini-Kirche hat viele Reaktionen und inzwischen die Seiten der bundesweiten Medien erreicht. Was sonst nur dem Papst zu gelingen scheint, ein evangelischer Pfarrer schafft es, zumindest mal über eine

 

diskutiert. Es geht um Götzendienst, den der Prediger von einem alttestamentlichen Text aus dem Buch der Richter herleitet. Dort hat Gideon einen Baals-Altar eingerissen und die Holzstatue der Göttin Astarte als Feuerholz für ein Stieropfer benutzt.

Journalist – ein Beruf im Zeitalter des Internets

(explizit.net)Nicht mehr Stahl, sondern Informationen sind der Rohstoff, der in den verschiedensten Berufen verarbeitet wird. Sogar für den Maschinenbau, sowohl für Entwicklung wie für die Produktion, ist der Computer inzwischen die Basistechnik geworden.

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Die alten Kommunikationsberufe, die immer schon Informationen verarbeitet haben, basierten bisher auf Papier. Schon lange ist der Computer dem Druck vorgeschaltet. Die qualifiziertesten Facharbeiter, die Setzer, wurden bereits in den achtziger Jahren überflüssig. Das Internet hat inzwischen nicht nur, wie der Computer, die Arbeitsbedingungen, sondern auch die Medienproduktion grundlegend verändert. Seitdem das Internet das Papier als Basismedium abgelöst hat und inzwischen Zeitungsartikel und Bücher auf kleine Bildschirme überträgt, ist der Journalismus nur noch digital möglich?

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